Münchner Traditionsfirma

Internationale Investoren wollen bei Krisen-Osram einsteigen


Ein Osram-Lichteffekt an der Münchner Zentrale.

Ein Osram-Lichteffekt an der Münchner Zentrale.

Von Tabitha Nagy

Zwei Finanzinvestoren, die Beteiligungsfirmen Bain Capital und die Carlyle Group, könnten den Konzern Osram in der Krise übernehmen. Das sagt der Betriebsrat.

München - Angesichts einer möglichen Übernahme des Lichtkonzerns Osram durch Finanzinvestoren haben der Gesamtbetriebsrat und die Gewerkschaft IG Metall auf eine langfristige Sicherung der Arbeitsplätze gepocht. "Jeden Investor werden wir daran messen, wie er das Unternehmen mit seinen Beschäftigten nachhaltig weiterentwickeln will", heißt es in einem Flugblatt.

Vertiefende Gespräche - Interessen der Beschäftigten im Vordergrund

Man werde "jeder Strategie, die auf kurzfristige Gewinnmaximierung setzt, eine klare Absage erteilen." Der Vorstand müsse die Interessen der Beschäftigten bei strategischen Belangen mit in den Vordergrund stellen. Kurz vor seiner morgigen Hauptversammlung in München hatte Osram mitgeteilt, "vertiefte Gespräche" mit zwei Finanzinvestoren über ein Übernahmeangebot zu führen.

Bei den Interessenten handele es sich um die Beteiligungsfirmen Bain Capital und Carlyle Group, die "einen gemeinsamen Erwerb von bis zu 100 Prozent" der Osram-Aktien erwägten. Es sei aber noch nicht abzusehen, ob es zu einer Investition der beiden Unternehmen komme, hieß es.

Eine Übernahme des kriselnden Konzerns war zuvor lange Gegenstand von Spekulationen gewesen. Konzernchef Olaf Berlien hatte in der Vergangenheit immer wieder angedeutet, dass der Einstieg eines Großaktionärs durchaus willkommen sei. Vor allem Gegenwind für die Automobilindustrie macht dem Konzern zu schaffen.

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