Test mit Türkgücü München

Alexander Schmidt trifft auf Ex-Club Jahn: "Super Arbeit"


Neuer Trainer bei Türkgücü München: Alexander Schmidt.

Neuer Trainer bei Türkgücü München: Alexander Schmidt.

Am Samstag ist Drittliga-Aufsteiger Türkgücü München zu Gast beim SSV Jahn Regensburg. Für Trainer Alexander Schmidt ein Wiedersehen mit seinem Ex-Club.

Wenn der SSV Jahn Regensburg am Samstagnachmittag (16 Uhr, idowa-Liveticker) Türkgücü München zum Testspiel empfängt, dann bekommen es die Oberpfälzer auch mit bekannten Gesichtern zu tun. Michael Hofmann, 2012 der Aufstiegs-Torhüter des Jahn, ist dort als Torwarttrainer tätig, und Ex-Jahn-Coach Alexander Schmidt seit diesem Sommer der Cheftrainer beim Drittliga-Aufsteiger.

Während der Jahn bereits seinen ersten Test hinter sich hat (0:1 gegen Nürnberg), ist es für Türkgücü das erste Spiel der Vorbereitung. "Jedes Spiel ist wichtig, auch Vorbereitungsspiele", sagt Schmidt im Gespräch mit idowa. "Die Spieler müssen sich zeigen und das umsetzen, woran wir bisher im Training gearbeitet haben." Es gehe aber auch darum, "erst einmal reinzukommen", denn coronabedingt haben viele Spieler monatelang nicht mehr gespielt, während der Jahn nur eine kurze Sommerpause hatte. "Das ist schon eine Herausforderung nach der langen Zeit", so Schmidt.

Insgesamt zeigt sich der 51-Jährige aber zufrieden mit dem bisherigen Verlauf der Vorbereitung: "Es läuft ordentlich, wir trainieren fleißig." Ein Schwerpunkt liegt auch auf dem Teambuilding, nachdem es einen größeren Wechsel innerhalb des Teams gegeben hat und noch weitere Veränderungen geben soll. "Wir haben viele Neuzugänge, weil wir der Meinung sind, dass der Sprung aus der Regionalliga in die 3. Liga sehr groß ist und wir die Aufstiegsmanschaft entsprechend verstärken müssen", erklärt Schmidt. "Die große Stärke der Mannschaft war zuletzt ein sehr guter Zusammenhalt. Das wollen wir weiter fördern und eine Einheit sein."

Taten statt großer Reden

Um die genaue Zielsetzung für die neue Saison zu benennen, will Schmidt noch die weitere Entwicklung abwarten. Es sei aber schon das Ziel, einen Kader zusammenzustellen, mit dem man nicht unten reinrutsche. "Wir wollen uns als Aufsteiger Respekt verschaffen - aber nicht, indem wir jede Woche große Reden schwingen, sondern durch sportlichen Erfolg und unsere Spielweise", sagt Schmidt. Der Türkgücü-Fußball soll unter ihm aktiv sein, man wolle agieren statt zu reagieren.

"Wir gehen demütig an die Sache ran und wissen auch, welch schwere, athletische und kampfbetonte Liga die 3. Liga ist", ordnet Schmidt ein. Die Liga hat einige Hochkaräter zu bieten, unter anderem Schmidts Ex-Club 1860. "Da sind einige gefühlte Erstligisten dabei. Das sind absolute Highlights, wir freuen uns auf diese Liga", sagt Schmidt.

Wenig erfolgreich war die Zeit von Alexander Schmidt als Trainer bei Jahn Regensburg. (Foto: imago)

Wenig erfolgreich war die Zeit von Alexander Schmidt als Trainer bei Jahn Regensburg. (Foto: imago)

Bevor es in der Liga um Punkte geht, steht aber erste einmal die Vorbereitung an und nun eben der Test in Regensburg. "Der Jahn schwimmt aktuell auf einer Erfolgswelle. Was sich da entwickelt hat, ist brutal, da wird super Arbeit geleistet. Die Mannschaft ist stabil und mental stark", hat Schmidt nur lobende Worte für seinen Ex-Club übrig. "Christian Keller agiert sehr clever, was die Neuverpflichtungen angeht. Die kosten gefühlt nicht so viel Geld, entwickeln sich aber immer gut."

Schmidt: "Es war einfach zu wenig"

Schmidt selbst habe hin und wieder noch Kontakt zu Christian Keller, aber nicht mehr regelmäßig. Er hat 2014 beim Jahn angeheuert, wurde im Laufe der Saison entlassen, am Ende stieg der Verein in die Regionalliga ab. "Für mich war es eine schwierige Situation", sagt Schmidt im Rückblick. "Der Jahn war aufstrebend, aber in meinen Augen war der Kader damals nicht so, dass man in der 3. Liga bestehen konnte." Schmidts Gefühl war, dass der Kader ein Jahr später gar in der Regionalliga eine höhere Qualität hatte. "Wir haben damals alles versucht, aber es war einfach zu wenig."

Da der Trainer meist das schwächste Glied ist, musste Schmidt schließlich gehen. "Das war in dem Moment schon schwierig", sagt er heute. "Aber es ist umso besser, dass der Jahn die Kurve bekommen hat. Wichtig ist, dass man aus einer solchen Saison lernt und das hat der Jahn hervorragend gemacht."

Auch Schmidt war danach als Trainer wieder erfolgreich. Nachdem er zunächst im Scouting und dann in der Nachwuchsabteilung beim VfB Stuttgart tätig war, arbeitete er später im Nachwuchsfußball als Trainer. Mit der U19 der SpVgg Unterhaching stieg er in die Bundesliga auf, er trainierte erfolgreich die U16 und U18 von RB Salzburg. Zuletzt trainierte er den SKN St. Pölten in der 1. Liga in Österreich, was weniger erfolgreich verlief. Jetzt also Türkgücü. Hier will er am Samstag gegen seinen Ex-Club Jahn den ersten Schritt in Richtung einer erfolgreichen Saison machen.