Saisonstart gegen Erfurt

Wie schlägt sich das neue NawaRo-Team?


Zwei der neuen Gesichter von NawaRo Straubing: Sandra Szaboova (links) und Claudia Provaroni.

Zwei der neuen Gesichter von NawaRo Straubing: Sandra Szaboova (links) und Claudia Provaroni.

NawaRo Straubing startet am Samstag in die neue Saison. Die Vorfreude ist ebenso groß wie die Spannung, wie sich das neue Team schlagen wird.

Zehn junge Frauen posieren am Dienstag, 13 Uhr, am Hagen in Straubing vor einem Schild mit der Aufschrift "Corona Testzentrum". Sie alle tragen eine Maske, ein Lächeln ist deshalb nicht erkennbar. Es sind die Spielerinnen des Volleyball-Bundesligist NawaRo Straubing, die vor dem ersten Spiel der neuen Saison am Samstag (19.30 Uhr) einen Coronatest absolviert haben. Das Bild, das der Club über die sozialen Medien verbreitet hat, zeigt: Es geht wieder los. Es zeigt aber auch: Es wird keine gewöhnliche Saison sein. Unter den Corona-Bedingungen wird vor rund 200 Zuschauern um die ersten Punkte der Saison gekämpft werden.

"Es wird schon komisch sein", sagt Trainer Benedikt Frank mit Blick auf den Auftakt. Er ist aber vor allem glücklich, dass überhaupt gestartet werden kann - und dass wenigstens die rund 200 Zuschauer dabei sein können. "Wir haben dadurch eine Art Heimspiel-Feeling", fügt er an. Wie es genau sein wird? "Das lassen wir auf uns zukommen."

Auch die Vorbereitung auf die Saison war durch Corona geprägt. Gleich nach dem Trainingsauftakt verabschiedeten sich die Junioren-Nationalspielerinnen, um nur kurze Zeit später zurück zu sein - die Europameisterschaft wurde abgesagt. Also quasi nochmal alles von vorne, mit größerer Mannschaftsstärke. Nach fünf Wochen Vorbereitung kam mit Bart Jan van der Mark ein neuer Co-Trainer dazu. Einer, der laut Frank das Niveau auf Anhieb angehoben hat, aber Abläufe mussten sich erst einspielen. Gut war, dass sich Frank und van der Mark bereits aus früheren Tagen kannten.

Corona fordert auch NawaRo

Kompliziert waren die Begebenheiten rund ums Training. Frank berichtet davon, wie vor und nach den Einheiten jeweils der Boden gewischt und alle Gegenstände desinfiziert wurden. Darüber hinaus gab es Ratschläge für die Spielerinnen. "Wir haben sogar darüber gesprochen, wann und wo sie am besten einkaufen, um den großen Ansturm zu meiden", sagt Frank. Zweimal wurden während der Vorbereitung bereits Corona-Tests absolviert - allesamt negativ. Und auch ansonsten ist die Mannschaft gesund durchgekommen. Frank steht am Samstag der komplette Kader zur Verfügung.

Viel Rätselraten um die erste Sechs gibt es dabei allerdings nicht, NawaRos Startformation steht schon vor dem ersten Spieltag fest, für Benedikt Frank stand sie das im Endeffekt auch schon vor dem Vorbereitungsbeginn. Das Leistungsgefälle im NawaRo-Kader ist dieses Mal größer als im Vorjahr. Die erste Sechs ist im Schnitt zwar ungefähr so alt wie die Top-Mannschaft aus dem Vorjahr, den Alternativen dahinter fehlt es aber noch an Erfahrung.

Grund zu Optimismus

Wie weit die Mannschaft schon ist, wird auch für Frank spannend sein zu sehen. Grundsätzlich sieht er sein Team im Rahmen der Möglichkeiten gut vorbereitet. "Aber vor einem ersten Spiel kann man nie sagen, was Sache ist." Hinter dem NawaRo-Team liegen insgesamt zwölf Test-Spiele, von denen drei gewonnen wurden. Straubing hat sich aber auch bewusst um sehr starke Gegner bemüht und alleine viermal gegen Top-Team Stuttgart gespielt. "Gute Sachen" habe sein Team während der Vorbereitung gezeigt, sagt Frank. Vor allem der 3:1-Sieg im vorletzten Testspiel gegen Vilsbiburg gibt Grund zu Optimismus.

Mit dem Derbysieg gegen Vilsbiburg tankte das NawaRo-Team zum Ende der Vorbereitung noch einmal Selbstvertrauen. (Foto: fotostyle-schindler.de)

Mit dem Derbysieg gegen Vilsbiburg tankte das NawaRo-Team zum Ende der Vorbereitung noch einmal Selbstvertrauen. (Foto: fotostyle-schindler.de)

Nun sei die Vorfreude im Team auf den nahenden Wettbewerb spürbar, sagt Frank. Erster Gegner ist Schwarz-Weiß Erfurt, Vorletzter der letztjährigen Abschlusstabelle. Zweimal setzte sich NawaRo vergangene Saison mit 3:1 gegen die Erfurterinnen durch. Das Team der Gäste ist mit dem der Vorsaison aber kaum noch zu vergleichen. Mit Dirk Sauermann hat ein neuer Trainer das Sagen und auch das Team hat ein neues Gesicht. "Es ist wieder ein Neuanfang bei ihnen. Eine neue Idee, ein neues Spiel, ein neuer Trainer", sagt Frank. Auf die Taktik kommt es laut ihm im ersten Saisonspiel nicht allzu sehr an, vielmehr gehe es darum, dass die eigene Mannschaft reinfindet in die Saison und auf ein gutes Level kommt. Wenn es schwierige Situationen gibt, werden es wohl beide Teams über die Emotionen lösen wollen, glaubt Frank. Und dann könnten auch nur 200 Zuschauer in der Halle zum entscheidenden Faktor werden.