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Ein Gedicht von Johanna Graßl: Sommernachtstraum - Für M.


Johanna Graßl.

Johanna Graßl.

Von Johanna Graßl

Kalt ist es geworden, der Sommer ist vorbei: Johanna Graßl erinnert sich mit ihrem Gedicht zurück an die heiße Jahreszeit

Sommernachtstraum - Für M.

Duft nach Sommer in der lauen Luft lässt die Trägen unermüdlich tanzen und Verstummte lauthals Lieder singen.

Ein gespannt schwelendes Geräuschspalier von Zikaden und Schwärmern geleitet unseren Spazierweg zum Strand,

Wird dumpf untertönt vom aus der Ferne durchdringenden Vibrieren der Stadt, die sonst um diese Stunde schläft,

Wo nun Fremde reden und Menschen lachend selig die gewöhnlich leer schweigenden Straßen mit Leben füllen.

Mit den schwarz-strahlenden Schattierungen der Nacht legt sich sinnliche Stille über unseren schwebenden Pfad,

Scheint uns allein aus Rausch von Leichtigkeit im vorüberstreichenden Wind der Wald spontan zu applaudieren.

Arm in Arm durchbrechen wir die Oberfläche des Meeres, dessen Wasser unsere Innigkeit weich umstreichelt,

Ziehen wir gemeinsam weite Wellenkreise, wirkt unsere Bewegung zueinander spürbar in unergründete Tiefen,

Laufen wir unaufhaltsam durchströmt von grenzenlos empfundenem Glück die Ufer entlang ohne nur ein Zögern,

Bis die Überwältigung uns erschöpft und Du dicht neben mir im Gras liegst und Deine Hände pulsieren in meinen,

Sinkt der Boden immer weiter weg und wir nähern uns den Sternen, die wir sehnsüchtig bewundernd betrachten,

Wächst mein Wunsch mit Deinem Blick zu sehen, um selbst die verborgensten Wunder Deiner Welt zu bestaunen.

Unsere müden Augen lächeln Freudestrahlen zueinander, wenn Deine Seele und meine sich ineinander verweben,

Legt sich verheißungsvoll ein Band bunt leuchtender Farben durchzogen von gleißenden Silberfäden über die Erde,

Zeichnet Licht des neuen Tages vom Horizont bis in den Himmel verheißungsvoll Visionen einer Zukunft für uns.

Intensiv spürend, wie sehr wir leben, ist es als würden wir stillsitzend fliegen im Frieden endlosen inneren Sommers.