Bundestagswahl
Wahlprogramme zusammengefasst: Welche Ideen die Parteien haben
CDU/CSU
Klima: Alle Technologien wichtig gegen Klimawandel – auch die Kernkraft.
Außenpolitik: Israel und Ukraine unterstützen.
Migration: Abschiebungen beschleunigen und ausweiten, zum Beispiel nach Syrien. Konsequente Zurückweisungen an Grenzen.
Wirtschaft: Der Staat soll der Wirtschaft aus dem Weg gehen. Das will die CDU/CSU mit Steuersenkungen erreichen. Die Finanzierung dafür ist noch unklar.
Soziales: Verpflichtendes Gesellschaftsjahr. Arbeit über das Rentenalter hinaus fördern, außerdem Bürgergeld abschaffen. Wer Arbeit nicht annimmt, soll kein Geld erhalten. Das Selbst-bestimmungsgesetz für queere Menschen soll abgeschafft werden.

Karikaturen: Julia Maier
Die Spitzenkandidaten Olaf Scholz (SPD, links) und Friedrich Merz (CDU/CSU, rechts) kämpfen um den Kanzlerposten.
SPD
Klima: Lösungen unterstützen, von denen alle profitieren und klimaneutral leben.
Außenpolitik: Ukraine soll unterstützt werden. Im Nahost-Konflikt verurteilt die SPD die Hamas, betont aber, dass Israel sich an das Völkerrecht halten muss.
Migration: Mehr Strenge und Kontrollen an den Grenzen der EU. Asylverfahren beschleunigen.
Wirtschaft: Superreiche sollen mehr Steuern zahlen, Familien entlastet werden. Die SPD will Innovation, Infrastruktur und Bildung durch Schulden fördern.
Soziales: Flexibler Wehrdienst, der auf Freiwilligkeit und dem Bedarf bei der Bundeswehr basiert. Mindestlohn erhöhen. Stabiles Renten- und Gesundheitssystem. Mietpreise bremsen.
Die Grünen
Klima: Verbrenner-Aus und komplett klimaneutraler Strom bis 2035. Klimageld soll Menschen bei steigenden Energiepreisen helfen.
Außenpolitik: Mehr Geld für die Bundeswehr, Ukraine stärken, Zwei-Staaten-Lösung im Nahost-Konflikt.
Migration: Keine Abschottung, Fluchtursachen bekämpfen.
Wirtschaft: Mehr Investitionen, niedrigere Strompreise. Ziele durch Reform der Schuldenbremse, die Bekämpfung von Steuerschlupflöchern und eine globale Milliardärs-Steuer finanzieren.
Soziales: Rente stabilisieren, aber Anreize schaffen, weiterzuarbeiten. Pflegende Angehörige unterstützen.
AfD
Klima: Ausstieg aus Pariser Klimaabkommen. Zweifel am menschengemachten Klimawandel. Mehr Kohle- und Kernenergie.
Außenpolitik: EU und Euro-Währungsraum verlassen, Forderung nach anderem Militärbündnis als der Nato und Aufrüstung. Sanktionen gegen Russland beenden, Ukraine-Krieg wird nicht verurteilt.
Migration: Viele Abschiebungen und Rücksendungen von Flüchtlingen, harte Grenzkontrollen.
Wirtschaft: Vermögens- und Erbschaftssteuer abschaffen. Wie diese Einnahmequelle ersetzt wird, steht nicht im Wahlprogramm.
Soziales: Renten erhöhen durch strengen Umgang mit Migranten und Bürgergeldempfängern. Keine Diversität und „linke Ideologie“. Abtreibungen verhindern.

Karikaturen: Julia Maier
Die Spitzenkandidaten der Linken Heidi Reichinnek und Jan van Aken fordern mehr Besteuerung auf hohe Vermögen.
Die Linke
Klima: Klimaschutz, bei dem etwa Kurzflüge und Privatjets verboten sind, aber sozial gerecht. 9-Euro-Ticket wieder einführen, Nahverkehr gratis für Senioren und Schüler.
Außenpolitik: Aktive Friedens-initiative in Ukraine. Sicherheit ohne Aufrüstung schaffen.
Migration: Gegen Abschiebungen, Ablehung bisheriger Asylrechtsverschärfungen.
Wirtschaft: Einführung einer Vermögenssteuer und mit dieser Umverteilung die Ziele finanzieren. Milliardäre soll es nicht mehr geben. Schuldenbremse abschaffen.
Soziales: Besseres Leben für arme Menschen, Renten und Mindestlohn erhöhen. Mieten deutlich senken.

Karikaturen: Julia Maier
FDP-Spitzenkandidat Christian Lindner hat die Ampel-Koalition in die Luft gejagt.
FDP
Klima: Die FDP verwirft bisherige Klimaziele und will sich nicht an sie halten. Stattdessen spätere Klimaneutralität.
Außenpolitik: Unterstützung für Ukraine, Israel im Nahost- Konflikt helfen und ein Zwei-Staaten-Modell mit einem souveränen Staat Palästina schaffen. Bundeswehr stärken.
Migration: Mehr Einwanderung in Arbeitsmarkt, weniger in Sozialsysteme.
Wirtschaft: Deutlich weniger Steuern, besonders für Vielverdiener und Unternehmen. Schuldenbremse einhalten. Weniger Subventionen, dafür den Markt regeln lassen.
Soziales: Bürgergeld reformieren, Aktienrente einführen. Flexibler Renteneintritt.
Bündnis Sahra Wagenknecht
Klima: Energiepreise senken und Erdgas aus Russland beziehen. Ziel der Klimaneutralität abschaffen. Förderung neuer Technologien.
Außenpolitik: Waffenlieferungen an Ukraine und Israel beenden. Sanktionen gegen Russland stoppen. BSW sei „Friedenspartei“.
Migration: Hartes Vorgehen gegen Flüchtlinge. Wer aus sicherem Drittstaat einreist, hätte kein Recht auf Aufenthalt.
Wirtschaft: BSW will Großvermögen besteuern und Schuldenbremse reformieren.
Soziales: Mindestlohn und Renten erhöhen. Social Media soll wie in Australien erst ab 16 Jahren erlaubt sein. BSW ist für mehr Frauenrechte, lehnt aber das Selbstbestimmungsgesetz für queere Menschen ab.
Freie Wähler
Klima: Fokus auf Wasserstoff als grünen Energiegeber, der Deutschland in die Zukunft führt. Kein Verbrenner-Aus.
Außenpolitik: Fairer Frieden in der Ukraine.
Migration: Zuwanderung begrenzen, sofortige Abschiebungen von Straftätern.
Wirtschaft: Steuern senken, dabei kleine und mittlere Unternehmen entlasten. Flexible Regeln bei der Arbeitszeit. Schuldenbremse einhalten.
Soziales: Gesellschaftsjahr, das auch Dienst bei der Bundeswehr beinhalten kann. Bürgergeld reformieren, um Anreize zum Arbeiten zu schaffen. Erhöhte Polizeipräsenz, mehr Geld für Ermittlungsbehörden und flexibles Renteneintrittsalter.
Was die Kleinparteien fordern
Die Tierschutzpartei will keine Tierversuche, Klimaschutz und Kinderrechte im Grundgesetz verankern.
Volt stellt sich vor allem als Partei für junge Menschen dar, die für Klimagerechtigkeit und europäische Zusammenarbeit steht.
dieBasis fordert, dass sich der Staat aus Erziehung und Fürsorge raushalten soll. Sie entstand aus der Querdenker-Bewegung während der Corona-Pandemie.
Die ÖDP konzentriert sich vor allem auf die Umwelt und Familienpolitik.
Die Bayernpartei will ein unabhängiges Bayern, weg vom „Berliner Wahnsinn“.
Und auch die Satire-Partei Die PARTEI kämpft wieder mit humorvollen Wahlplakaten um Stimmen.
HINWEIS: Ausführlicher analysiert wurden die Wahlprogramme der Parteien, die derzeit im Bundestag vertreten sind oder laut Umfragen eine realistische Chance auf einen Einzug haben. Die Wahlprogramme wurden mit dem Schwerpunkt untersucht, was die Parteien für junge Menschen anbieten. Ziel war es, einen kurzen Einblick in die Programme der Parteien zu geben. Aufgrund der Kürze der Texte war es hier lediglich möglich, einen kleinen Auszug aus dem jeweiligen Wahlprogramm abzubilden. Interessierte finden die vollständigen Programme auf den Webseiten der Parteien zum Download.