Dreiste Masche
Um hohe Summen betrogen: Polizei warnt vor Anlagebetrügern in Niederbayern

Peter Kneffel/dpa
Mehrere Menschen aus Niederbayern haben große Geldsummen durch Online-Betrugsmaschen veloren.

Anlässlich mehrerer Fälle von betrügerischen Online-Plattformen, bei denen Menschen um große Geldsummen betrogen wurden, warnt das Polizeipräsidium Niederbayern vor diesen Maschen.
So wurde laut Polizei Anfang September ein 79-Jähriger aus dem Landkreis Regen um rund 20.000 Euro betrogen, nachdem er zunächst einen geringfügigen Betrag auf eine Onlineplattform überwiesen hatte. Der Mann habe in der Folge von den Betrügern Zugang zu verschiedenen Trading-Plattformen erhalten. Besonders dreist: Offenbar überzeugte ihn der Unbekannte davon, dass er auf einer Betrugsplattform gehandelt habe und verschaffte sich so Zugriff zu seinem Rechner. Daraufhin veranlasste der Mann offenbar eine Überweisung auf das Konto einer inländischen Bank. Folglich sind von seinem Konto rund 20.000 Euro von den Betrügern abgebucht worden. Die Kripo Deggendorf ermittelt nun wegen Anlagebetrug.
Ein 66-jähriger Mann aus dem Landkreis Deggendorf überwies laut Polizeiangaben Mitte Juli 2025 zunächst rund 55.000 Euro auf ein maltesisches Konto, nachdem er im Internet auf eine Onlineplattform für eine gewinnbringende Geldanlage aufmerksam wurde. Rund die Hälfte des Geldes konnte zwar noch rechtzeitig rückgebucht werden. Der Schaden belaufe sich dennoch auf rund 25.000 Euro.
Einen hohen Verlust musste auch eine zur Tatzeit 44-Jährige aus dem Altlandkreis Viechtach hinnehmen. Wie laut Polizei erst jetzt bekannt wurde, habe sie bereits 2022 eine Summe von weit über 150.000 Euro in eine angeblich lukrative Geldanlage in Ungarn investiert.
Polizei warnt: Wenig Möglichkeiten, verlorene Geldsummen wieder zu erhalten
Besondere Vorsicht sei nach Angaben des Präsidiums bei scheinbar verlockenden Anlagemöglichkeiten geboten, die häufig durch die Werbung von Prominenten unterstützt wird. Diese suggeriert, dass diese in der Vergangenheit bereits in diese Investmentseiten investiert hätten. Die Möglichkeiten für Anleger, das investierte Geld wiederzuerlangen, seien außerdem sehr gering, da die Täter die vereinnahmten Gelder meist Auslandskonten transferieren.
Die Betreiberfirmen der Handelsplattformen wechseln außerdem häufig, bei den Firmensitzen handelt es sich nicht selten um Offshore-Briefkastenadressen. Die Polizei rät generell zur Vorsicht, gerade ungewöhnlich hohe Gewinne mit wenig Einsatz sollten immer misstrauisch machen. Außerdem warnt sie, keine sensiblen Daten, wie Zugangsdaten zum Online-Banking oder zu Depots, preiszugeben.