Nach Bluttat von Aschaffenburg

Polizist wegen Strafvereitelung vor Gericht

Der mutmaßliche Täter der Messerattacke von Aschaffenburg soll mehrere Monate davor in einer Flüchtlingsunterkunft eine Bewohnerin angegriffen haben - Ermittlungen gab es keine. (Archivbild)

Der mutmaßliche Täter der Messerattacke von Aschaffenburg soll mehrere Monate davor in einer Flüchtlingsunterkunft eine Bewohnerin angegriffen haben - Ermittlungen gab es keine. (Archivbild)

Von dpa

Vor dem Amtsgericht Aschaffenburg beginnt Ende Oktober der Prozess gegen einen Polizisten wegen Strafvereitelung im Amt. Der Beamte soll Monate vor der Bluttat von Aschaffenburg, bei der im Januar ein Kind und ein Mann getötet worden waren, bei einem anderen Vorfall nicht gegen den mutmaßlichen Täter ermittelt haben. Der Prozess soll nach Angaben des Amtsgerichts Aschaffenburg am 27. Oktober starten, zwei Verhandlungstage sind angesetzt.

Wie die Staatsanwaltschaft Coburg zur Anklageerhebung mitgeteilt hatte, geht es um einen Vorfall am 29. August 2024 in einer Flüchtlingsunterkunft in Alzenau im Landkreis Aschaffenburg.

Dort angekommen, sollen Polizisten von einer Bewohnerin darauf hingewiesen worden sein, dass der Afghane eine 44 Jahre alte Bewohnerin gewürgt und mit einem Messer verletzt haben soll. Das mutmaßliche Opfer habe mehrere Verletzungen aufgewiesen, die mit Fotoaufnahmen dokumentiert worden seien. Der Verdächtige kam zunächst in Sicherheitsgewahrsam, strafrechtliche Ermittlungen seien aber nicht eingeleitet worden.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Beamten vor, es als polizeilicher Sachbearbeiter des Vorfalls unterlassen zu haben, ein Ermittlungsverfahren einzuleiten. Gegen drei weitere an dem Einsatz beteiligte Polizisten wurden die Ermittlungen eingestellt.

Der Afghane soll am 22. Januar dieses Jahres zwei ihm unbekannte Menschen in einem Park in Aschaffenburg mit einem Messer getötet haben - einen zweijährigen Jungen und einen 41-jährigen Mann. Drei weitere Menschen wurden schwer verletzt. Die mutmaßliche Tat des ausreisepflichtigen Asylbewerbers hatte für große Bestürzung gesorgt und im Bundestagswahlkampf eine Debatte über eine schärfere Migrationspolitik entfacht.

Der Tatverdächtige soll psychisch krank und bereits mehrfach gewalttätig aufgefallen sein. Nach dem Angriff wurde er zunächst in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht. Ein Sicherungsverfahren gegen den Mann beginnt am 16. Oktober.

Dieser Artikel ist Teil eines automatisierten Angebots der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Er wird von der idowa-Redaktion nicht bearbeitet oder geprüft.

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