Gefräßiger Wasservogel

Hunderttausende Euro für Projekte gegen den Kormoran

Gut ein halbes Kilogramm Fisch kann ein Kormoran Experten zufolge am Tag verspeisen. (Archivbild)

Gut ein halbes Kilogramm Fisch kann ein Kormoran Experten zufolge am Tag verspeisen. (Archivbild)

Von dpa

Den Kampf gegen die gefräßigen Kormorane am Bodensee lassen sich die Projektpartner einiges kosten: Für auf drei Jahre angelegte Maßnahmen, die den Jagdvogel stoppen sollen, müssen rund 900.000 Euro berappt werden. 60 Prozent davon trage die EU, teilte das Umweltministerium in Stuttgart in einer Landtagsanfrage der AfD-Fraktion mit.

In diesem Budget sind demnach fünf Schritte zur Verbesserung des Fischartenschutzes in der Bodenseeregion geplant. Darunter fällt der Anfang des kommenden Jahres geplante Einsatz von Drohnen gegen den als Fischräuber berüchtigten Kormoran.

Mit der Drohne sollen die Eier der baumbrütenden Kormorane in Nestern eingeölt werden. Dieses Projekt kostet laut dem Ministerium zwischen 100 000 und 200 000 Euro. Der nicht näher bezifferte Eigenanteil wird laut Ministerium dabei von mehreren Projektpartnern aus verschiedenen Ländern getragen. Die Drohne hat einen Auslegearm, über den die Eier in Kormoranennestern auf Bäumen mit Öl eingesprüht werden sollen. Durch die Benetzung der Eier mit Öl entwickeln sich diese nicht weiter, sodass der Bruterfolg sinkt.

Der Kampf gegen den Kormoran kostet hunderttausende Euro. (Archivbild)

Der Kampf gegen den Kormoran kostet hunderttausende Euro. (Archivbild)

Gut ein halbes Kilogramm Fisch kann einer der dunklen Zugvögel allein laut Experten am Tag verspeisen. Deswegen haben vor allem Berufsfischer Probleme mit dem Tier. Die Zahl der Kormorane steigt laut Fischereiforschungsstelle Baden-Württemberg immer weiter an. Das Umweltministerium hält sogenannte Vergrämungsabschüsse für ein geeignetes Mittel, um Fischbestände zu schützen und Schäden für die Fischereiwirtschaft zu vermeiden. Naturschützer sind gegen einen systematischen Abschuss oder andere Vergrämungsmaßnahmen, viele Experten und Fischer sprechen sich aber dafür aus.

Dieser Artikel ist Teil eines automatisierten Angebots der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Er wird von der idowa-Redaktion nicht bearbeitet oder geprüft.

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