In Gefängnis
Gleis-Mord in der Oberpfalz: Hauptangeklagter begeht Suizid in JVA

Klein/vifogra/dpa
Der Vorfall in Neumarkt in der Oberpfalz hatte im April 2024 für Entsetzen gesorgt. (Archivbild)
Ein 32 Jahre alter Häftling ist in der Nürnberger Justizvollzugsanstalt leblos aufgefunden worden. Die stellvertretende Leiterin Susann Barisch sagte, der Mann habe in seinem Haftraum Suizid begangen und sei am Donnerstag dort entdeckt worden.
Es habe zuvor keinerlei Hinweise auf eine Suizidgefahr des Mannes gegeben, der wegen Mordes vom Landgericht Nürnberg-Fürth verurteilt worden war. "Der Gefangene hat sich völlig unauffällig verhalten."
Das Gericht hatte es als erwiesen angesehen, dass der Mann im April 2024 zusammen mit zwei anderen Beschuldigten in Neumarkt in der Oberpfalz einen Bewusstlosen auf Bahngleisen liegen lassen hatte, der später von einem Zug überrollt worden war.
Der 32-Jährige sei nach dem Urteil von einem Anstaltsarzt untersucht worden und habe im Kontakt mit einem Psychologen gestanden, sagte Barisch.
Urteil ist noch nicht rechtskräftig
Das Landgericht hatte den Mann im März zu lebenslanger Haft verurteilt, zwei Mittäter erhielten mehrjährige Haftstrafen. Die Verteidigung hatte gegen die Urteile Revision eingelegt. Eine Entscheidung des Bundesgerichtshofs in dem Verfahren steht nach Angaben des Nürnberger Landgerichts noch aus.
Die Staatsanwaltschaft hat wegen des Suizids des 32-Jährigen ein Todesermittlungsverfahren aufgenommen. Das sei in solchen Fällen üblich, sagte Behördensprecherin Heike Klotzbücher.