Vergleich mit August 2017

Bauen ist um fünf Prozent teurer


Gegenüber 2017 haben die Baupreise in Bayern deutlich angezogen. Das wird aus Zahlen des Landesamtes für Statistik ersichtlich, die am Dienstag veröffentlicht wurden.

Bei Neubauten von Wohngebäuden sind die Baupreise in Bayern im Zeitraum von August 2017 bis August 2018 um 4,9 Prozent gestiegen, wie es in der Pressemitteilung des Landesamtes hieß. Im Jahresvergleich haben sich demnach sowohl die Preise für Rohbauarbeiten als auch für Ausbauarbeiten erhöht. Bei den Rohbauarbeiten stiegen die Preise um 5,8 Prozent. Die höchsten Zuwachsraten waren binnen Jahresfrist bei Gerüstarbeiten (+9,9 Prozent) sowie Abdichtungsarbeiten (+7 Prozent) zu verzeichnen. Bei den Ausbauarbeiten erhöhten sich die Preise gegenüber August 2017 um 4,2 Prozent.

Doch was sind die Gründe für diese Anstiege? Dr. Josef Wallner, beim Bauindustrieverband Bayern verantwortlich für Öffentlichkeitsarbeit und Volkswirtschaft, erläutert gegenüber idowa einige der möglichen Gründe für Preissteigerungen: Da seien zum einen die Zuwächse bei den Löhnen, die sich aus den entsprechenden Tarifabschlüssen ergeben. Dann gebe es immer wieder Steigerungen bei den Materialpreisen, so etwa bei Stahl und Mörtel, außerdem bei Bitumen - letzteres unter anderem wegen des Brandes in einer Raffinierie bei Ingolstadt am 1. September. "Und dann werden die staatlichen Anforderungen immer höher", sagt Dr. Josef Wallner.

Diese wachsenden Kosten würden sich dann auf die Preise auswirken. Gefragt, ob die wachsende Nachfrage am Markt nicht auch entsprechende Auswirkungen auf die Preise haben könne, wollte Dr. Josef Wallner das für einzelne Teilbereiche nicht ausschließen. Gebe es zum Beispiel einen Engpass an Gerüsten, dann könne das durchaus Auswirkungen auf die Preise haben. Allerdings seien Preissteigerungen zumeist nicht auf gestiegene Rendite-Vorstellungen zurückzuführen, sondern auf gestiegene Kosten.

Gemessen werden die Zahlen mittels eines Index für den Neubau von Wohngebäuden. Dieser hat das Bezugsjahr 2015. Vergleicht man den Index von August 2018 mit August 2015, so ist ein Zuwachs um über 11 Prozent ersichtlich.