Straubinger Tagblatt

Straubing Tigers verlieren 4:5 in Nürnberg


DIE HOFFNUNG AUF EINEN PUNKTGEWINN hielt Geburtstagskind Laurent Meunier (2.v.r.) wach, der in dieser Szene den 4:5-Anschlusstreffer erzielte. (Foto: Schindler)

DIE HOFFNUNG AUF EINEN PUNKTGEWINN hielt Geburtstagskind Laurent Meunier (2.v.r.) wach, der in dieser Szene den 4:5-Anschlusstreffer erzielte. (Foto: Schindler)

Von Redaktion idowa

Straubing. (mir) Am Ende gab es für die Straubing Tigers am Sonntagnachmittag in Nürnberg nichts zu holen. Ein verschlafenes erstes Drittel mit gravierenden Defensivfehlern und frühem 0:3-Rückstand konnte das Team auch nach einer spannenden Aufholjagd am Ende nicht wettmachen und verlor knapp mit 4:5.

"Wenn man in dieser Liga so deutlich zurückliegt, dann ist es natürlich schwer, noch einmal zurückzukommen und Punkte zu holen", so Tigers-Chefcoach Jürgen Rumrich. Damit hatte auch die fünf Spiele andauernde Siegesserie in Franken ein Ende, und die Tigers bleiben in der Tabelle auf Rang sieben. Nürnberg erwischte den deutlich besseren Start, während Straubing wie schon so oft in dieser Saison nur schwer aus der Kabine kam.

Abgesehen vom Freitagsspiel hatten die Tigers in den vergangenen Partien stets sehr früh einem Gegentreffer hinterherlaufen müssen. Und auch dieses Mal dauerte es gerade einmal 76 Sekunden, bis es 1:0 aus Sicht der Gastgeber stand. Greg Leeb schoss Keeper Jan Guryca an den Schoner und von dort sprang der Puck unglücklich ins Tor. Guryca stand erneut für Dimitri Pätzold im Tor, "weil dieser noch nicht zu 100 Prozent fit ist", erklärte Jürgen Rumrich. "Da Jan zuletzt gut gehalten hat, gab es keine Notwendigkeit zu wechseln."

Eben diese Maßnahme musste er dann aber doch ergreifen, denn es sollten bis zur ersten Pause noch zwei weitere Gegentore und haarsträubende Fehler in der Abwehr folgen. Rumrich sah sich nach 20 Minuten schließlich zu einem Tausch gezwungen und wollte damit "ein Zeichen an die Mannschaft setzen". Die Franken hatten nämlich die Anfangsphase dominiert und Guryca ein ums andere Mal geprüft. Ausgerechnet Ex-Tiger Eric Chouinard hatte Mitte des Abschnitts nach einem mustergültigen Konter mit der Rückhand zum 2:0 getroffen.

Das gleiche Bild dann noch einmal kurz vor der Pausensirene: Dieses Mal hatten die Tigers in der Vorwärtsbewegung den Puck verloren und Ryan Bayda hatte nach einem Traumpass von Chouinard das 3:0 erzielt. Straubings Coach stellte auf drei Reihen um, zumal er ohnehin nur mit elf Stürmern angereist war. Michael Baindl hatte vor geraumer Zeit eine Gehirnerschütterung und diese nicht ganz auskuriert. Nach heftigen Kopfschmerzen während und nach dem Spiel zwei Tage zuvor gegen Augsburg musste er gegen Nürnberg pausieren und wird in den nächsten Tagen genauer untersucht.

Gegen Niederlage gestemmt
Die Tigers jedenfalls wirkten im ersten Drittel gar nicht präsent, vor allem in der Defensive. Geistig und körperlich lief man Nürnberg immer einen Schritt hinterher. In der 23. Minute durften die 300 mitgereisten Tigers-Fans dann aber doch den ersten Treffer durch Lee Goren in Überzahl bejubeln. Aber nur drei Minuten später stellte erneut der überragende Chouinard den Drei-Tore-Vorsprung wieder her. Als dann kurz darauf Clarke Wilm im Powerplay auf 5:1 erhöhte, schien die Messe gelesen und Straubing auf der Verliererstraße.

Doch so einfach wollten sich die Gäste dann doch nicht mit dieser Niederlage abfinden. Sie fanden endlich richtig ins Spiel und begannen einen wahren Sturmlauf auf das gegnerische Gehäuse. Mit einem Doppelschlag in der 33./34. Minute binnen 67 Sekunden war man im Spiel zurück. Erst war es Carl Corazzini, der von einem Torwartfehler des Nürnberger Keepers profitierte, und anschließend traf der beste Straubinger an diesem Nachmittag, Justin Mapletoft, mit einem Handgelenkschuss zum 3:5. Straubing war wieder dran und Mapletoft hatte sogar den Anschlusstreffer auf dem Schläger, traf im Powerplay allerdings nur die Latte.

Packende Schlussphase
Kurz vor der Pausensirene hatten die Tigers dann Glück, als sie in eigener Unterzahl (!) mit drei Mann nach vorne liefen und von Nürnberg nach allen Regeln der Kunst ausgekontert wurden. Greg Leeb konnte zwar einen Torschuss abgeben, wurde dann aber von einem Straubinger gefoult, so dass erst der Videobeweis zu Rate gezogen werden musste und, als der Schiedsrichter auf "kein Tor" entschied, es Penalty für Nürnberg gab. Leeb vergab allerdings, und so hatten die Gäste schließlich in den letzten 20 Minuten weiterhin alle Chancen auf ihrer Seite.

Laurent Meunier, der an diesem Tag seinen 32. Geburtstag feierte, brachte die Tigers acht Minuten vor dem Ende im Powerplay tatsächlich auf 4:5 heran. Spätestens jetzt hatte das Derby richtig Fahrt aufgenommen und es entwickelte sich eine packende Auseinandersetzung, die die Fans beider Lager begeisterte. In einer spannenden Schlussphase mochte aber kein weiterer Treffer mehr fallen, obwohl die Tigers noch mehrfach den Ausgleich auf dem Schläger hatten, so dass es bei einer knappen Niederlage blieb.

"Wir haben das Spiel im ersten Drittel verloren, als Nürnberg sehr aggressiv aus der Kabine kam und wir nichts entgegensetzen konnten. Das sollte nicht vorkommen", so ein enttäuschter Tigers-Coach, der aber auch Lob für sein Team übrig hatte: "Hut ab vor der Moral meiner Mannschaft! Sie hat sich auch nach dem 0:3- und 1:5-Rückstand nicht aufgegeben und zurückgekämpft. Schade, dass es am Ende nicht gereicht hat..."