Straubinger Tagblatt

Rumrichs Versuch der Rotation geht gründlich daneben - 3:6-Niederlage für die Tigers


Schwer unter Beschuss war das Straubinger Tor praktisch während des gesamten Spiels in Ingolstadt.

Schwer unter Beschuss war das Straubinger Tor praktisch während des gesamten Spiels in Ingolstadt.

Von Redaktion idowa

(wel) Tigers-Trainer Jürgen Rumrich hatte ja bereits angekündigt, künftig häufiger zu rotieren und auch vom Grundsatz "Never change a winning team" abzuweichen. Am Dienstagabend beim Gastspiel in Ingolstadt traf es überraschend die zuletzt nicht schwachen Ausländer Calvin Elfring und Dustin Whitecotton, die zugunsten von Brian Maloney und Eric Meloche auf die Tribüne mussten.

Und diese überraschende Maßnahme, nach dem erfolgreichen Wochenende gegen Kassel und Düsseldorf die Mannschaft auseinanderzureißen, sollte sich bei den Panthern nicht auszahlen. Im Gegenteil: Die Tigers mussten nach fünf Gegentoren im ersten Drittel froh sein, dass sie am Ende mit einer 3:6-Niederlage halbwegs glimpflich aus der Partie kamen. "Das hatte einfach Rotationsgründe. Ich wollte nach den vielen Spielen in letzter Zeit frische Leute bringen", erklärte Jürgen Rumrich seine umstrittene Maßnahme.

Für das Geschehen auf dem Eis in den ersten 20 Minuten gibt es aber für das Team ohnehin keine Entschuldigung. Wie eine Schülermannschaft ließ man sich vorführen. "Da braucht man nicht viele Worte zu verlieren. Wir wollten nach den zuletzt guten Spielen offensichtlich mit einem Spitzenteam wie Ingolstadt mitspielen und haben das Arbeiten vergessen. Darüber wird noch zu reden sein", so Rumrich, der kurzfristig auf Sandro Schönberger verzichten musste, der am Unterleib operiert wurde.

Und so war das Spiel praktisch entschieden, noch ehe es richtig begonnen hatte. Nach nicht einmal sieben Minuten führten die entfesselt aufspielenden Panther bereits mit 3:0. "Wir waren von Anfang an bereit", war Ingolstadts Trainer Bob Manno zufrieden. "Wir hatten von Beginn an alles unter Kontrolle." Die Tigers hingegen ließen jegliches Aufbäumen und jegliche Gegenwehr vermissen, gerade der starke Ingolstädter Paradeblock mit Girard, Wren und Greilinger machte, was er wollte, und führte die Straubinger phasenweise regelrecht vor.

Beispielhaft dafür war das 4:0, als Greilinger erst Smith nach allen Regeln der Kunst vernaschte - und dann Torschütze Wren völlig frei vor Bales auch noch diesen auf den Hosenboden setzen ließ und erst dann die Scheibe über Straubings Goalie lupfte. Deutlicher als bei diesem Tor konnte man die Kräfteverhältnisse auf dem Eis eigentlich kaum darstellen, und mit dem 5:0 nach 20 Minuten waren die desolaten Gäste sogar noch gut bedient. Auch eine Auszeit von Jürgen Rumrich und eine lautstarke Ansprache an sein Team nach dem 4:0 halfen da nichts. Jeder lief der Scheibe hinterher anstatt die Positionen zu halten, und so rannte das Team blindlings ins Verderben.

Erst im Mitteldrittel wurde es nach dem Torhüterwechsel Janka für Bales und mit veränderten Reihen besser. Flache und Baindl mussten fortan auf die Bank, Röthke spielte wieder Stürmer, und die Reihen wurden durcheinander gewürfelt. "Danach lief es besser", bestätigte auch Rumrich. Ingolstadt wirkte nun nicht mehr so konzentriert, und die Tigers nutzten dies zu zwei Treffern durch Maloney und Stewart, der von einem Torwartfehler von Pätzold profitierte. Die Tigers waren nun sogar nah dran am dritten Treffer, vergaben aber in Person von Trew, Bassen und Meloche einige gute Möglichkeiten.

Mit einem mustergültigen Konter über Bouck und Kavanagh zum 6:2 konnten sich die Gastgeber dann aber vom Straubinger Druck befreien. Angesichts dieses Zwischenstandes war dann das Schlussdrittel nur noch ein besseres Schaulaufen, in dem beide Teams mehrfach die Möglichkeit hatten, das Ergebnis zu ihren Gunsten zu gestalten. Lediglich Chad Bassen gelang aber 30 Sekunden vor dem Ende noch Ergebniskosmetik. Immerhin: Das Team zeigte ab dem zweiten Drittel Moral und verhinderte nach dem katastrophalen Start ein durchaus mögliches Debakel. Aber gegen die Offensiv-Power des torgefährlichsten Teams der Liga wussten die Tigers an diesem Abend kein probates Mittel.