Regensburg

SSV Jahn holt mit Geradlinigkeit und Überzeugung den nächsten Dreier


Jubel in rot und weiß: Jahn Regensburg ist nach dem dritten Sieg in Folge Tabellenführer der 3. Liga. Hier jubeln Sven Kopp (von links), Marco Grüttner, Oliver Hein und Jann George über die Führung gegen den Halleschen FC.

Jubel in rot und weiß: Jahn Regensburg ist nach dem dritten Sieg in Folge Tabellenführer der 3. Liga. Hier jubeln Sven Kopp (von links), Marco Grüttner, Oliver Hein und Jann George über die Führung gegen den Halleschen FC.

Jahn Regensburg hat am Mittwoch den dritten Saisonsieg in Folge eingefahren. Damit ist der Aufsteiger Tabellenführer. Eine schöne Momentaufnahme für die Oberpfälzer.

Der Traum-Start von Aufsteiger Jahn Regensburg in die 3. Liga ist perfekt. Nach dem 2:0 zum Auftakt gegen Hansa Rostock und dem 4:3-Auswärtserfolg in Großaspach gewann die Herrlich-Elf am Mittwochabend auch das dritte Saisonspiel. 2:0 hieß es am Ende gegen den mit vier Zählern ebenfalls gut in die Saison gestarteten Halleschen FC.

Mit der maximalen Punktausbeute stehen die Oberpfälzer nun sogar an der Tabellenspitze der 3. Liga. Eine schöne Momentaufnahme, aber auch nicht mehr, betonen sie beim SSV Jahn. "Wir schauen überhaupt nicht auf die Tabelle. Wir versuchen, Spiel für Spiel das Maximale aus uns herauszuholen und unsere Punkte zu sammeln", sagte Stürmer Jann George. Viel wichtiger als der Tabellenrang dürfte für die Regensburger sein, dass man bereits jetzt acht Zähler Vorsprung auf einen Abstiegsplatz hat.

Herrlich: "Gut, aber nicht sehr gut oder überragend"

Den Auftritt gegen Halle bezeichnete Jahn-Trainer Heiko Herrlich im Anschluss als "gute, aber nicht sehr gute oder überragende Leistung." So hätte er sich gewünscht, dass seine Mannschaft das dritte Tor nachgelegt hätte. Somit hätten Kräfte gespart werden können, denn bereits am Samstag beim FSV Frankfurt steht schon das nächste Spiel an. George merkte an: "Wir wollen die Spiele eigentlich dominieren. Aber Halle war eine gute Mannschaft und hat es phasenweise geschafft, uns hinten rein zu drücken." Gerade in der Anfangsphase hatten die Gäste mehr Spielanteile.

Lesen Sie hier: Jahn Regensburg nach 2:0-Sieg gegen Halle Tabellenführer

Doch nach der ersten viertel Stunde kämpfte sich die Jahnelf ins Spiel, wurde mutiger und hatte vermehrt Offensivaktionen. In der 34. Minute gingen die Hausherren vor 6.823 Zuschauern dann auch in Führung. Jann George spielte einen scharfen Pass ins Zentrum und Florian Brügmann lenkte den Ball ins eigene Tor ab. "Das war etwas glücklich, aber das nehmen wir natürlich dankend an", sagte George nach dem Spiel.

Er selbst erzielte kurz nach der Pause auch den zweiten Treffer für Regensburg. Nach einem "super Ball" von Erik Thommy überlegte der Außenstürmer noch kurz, ob er Marco Grüttner bedienen sollte, sah sich dann aber selbst in der besseren Position, ließ einen Gäste-Verteidiger stehen und verwandelte trocken zum 2:0. "Wir haben die Tore zu den psychologisch wichtigen Zeitpunkten gemacht", stellte George fest. Denn kurz nach der Pause hatte zunächst Halle durch Martin Röser eine sehr gute Chance zum Ausgleich (48.). Doch durch Georges Treffer wurde die Drangphase der Gäste sofort wieder beendet.

Kopp mit guter Leistung in der Innenverteidigung

Dass Halle kaum gefährlich wurde, lag vor allem an der guten Leistung zweier Spieler, die auf ungewohnten Positionen zum Einsatz kamen. Weil alle Innenverteidiger nicht einsatzbereit waren, mussten Marvin Knoll und Sven Kopp - beides eigentlich Mittelfeldspieler - im Abwehrzentrum aushelfen. Anfangs sei er schon "ein bisschen nervös" gewesen, erzählte Kopp. Schließlich war es auch sein erstes Drittliga-Spiel von Beginn an überhaupt. "Aber die Jungs haben es mir leicht gemacht, auf dem Platz viel mit mir geredet", berichtete der 21-Jährige. Auch von Heiko Herrlich bekam Kopp ein Kompliment für eine "sehr gute Leistung".

Gäste-Trainer Rico Schmitt wollte seiner Mannschaft in Sachen Einsatz und Laufbereitschaft keinen Vorwurf machen. "Der Unterschied lag in der Überzeugung bei den einzelnen Aktionen", sagte er. Im Gegensatz zu Regensburg habe seine Mannschaft "Geradlinigkeit und Zielstrebigkeit" im Spiel vermissen lassen. Diese von Schmitt attestierten Attribute wird der Jahn auch am Samstag brauchen, um beim Auswärtsspiel bei Zweitliga-Absteiger FSV Frankfurt bestehen zu können. Die Hessen, deren Kader fast komplett neu zusammengestellt worden ist, haben aus den ersten drei Spielen lediglich einen Zähler geholt. "Dennoch ist Frankfurt eine sehr gute Mannschaft. Wenn wir nicht 100 Prozent abliefern, werden wir dort nichts mitnehmen können", ist sich Jann George sicher.