2. Bundesliga

Rot-Spektakel: Jahn feiert ersten Heimsieg gegen Braunschweig


Jubel in rot und weiß: Marco Grüttner (rechts) mit Sebastian Stolze.

Jubel in rot und weiß: Marco Grüttner (rechts) mit Sebastian Stolze.

Dritter Saisonsieg für den SSV Jahn Regensburg. Mit am Ende drei Mann mehr auf dem Platz bezwingen die Oberpfälzer Eiintracht Braunschweig mit 2:1 (0:1).

Erleichterung beim Fußball-Zweitligisten SSV Jahn Regensburg. Am Samstagnachmittag gewann der Aufsteiger vor 8.432 Zuschauern sein Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig. Dabei spielte die Jahnelf ab der 26. Minute in Überzahl, nachdem Braunschweigs Salim Khelifi mit Rot vom Platz musste. Die letzte halbe Stunde hatte der Jahn sogar zwei Mann mehr auf dem Platz, weil auch Maximilian Sauer bei den Gästen vorzeitig runter musste. Und in der Schlussphase sah Mirko Boland noch die gelb-rote Karte. Dennoch ging die Eintracht kurz vor der Pause durch Joseph Baffo in Führung. Doch Marco Grüttner (47.) und Jonas Nietfeld (77.) drehten die Partie im zweiten Durchgang.

Personell musste Jahn-Trainer Achim Beierlorzer zwei Veränderungen vornehmen. Philipp Pentke konnte aufgrund einer Knieprellung nicht auflaufen, für ihn stand André Weis im Tor. Auf dem linken Flügel ersetzte Sargis Adamyan Joshua Mees, der wegen Adduktorenproblemen nicht zur Verfügung stand.

In einer vielversprechenden Anfangsphase hatte der Jahn schon die eine oder andere Möglichkeit, die beste davon vergab Kapitän Marco Grüttner, dessen Schuss knapp über das Tor ging. Mit zunehmender Spieldauer versuchten es auch die Gäste immer mehr offensiv. Genau in diese Phase fiel die Rote Karte für Salim Khelifi (26.). Der 23-jährige Offensivspieler hatte im Zweikampf mit Marc Lais den Fuß zu hoch, traf den Jahn-Mittelfeldspieler im Gesicht und musste folgerichtig runter.

Baffo sorgt für die Gäste-Führung

Die Partie wurde in der Folge hektischer. Mehr als ein abgefälschter Distanzschuss von Lais gelang dem Jahn in der Folge aber nicht. Und so gab es kurz vor der Pause den Schock: Nach einem Freistoß konnte André Weis noch einen Kopfball von Gustav Valsvik parieren, doch der Ball fiel dem frei stehenden Joseph Baffo vor die Füße und der verwertete zur Gäste-Führung (42.).

Gleich nach dem Seitenwechsel hatte der Jahn aber die passende Antwort parat. Der zur Pause eingewechselte Sebastian Stolze flankte und im Zentrum köpfte Marco Grüttner zum 1:1 ein. Wenig später scheiterte Stolze selbst mit einem Distanzschuss nur ganz knapp am Tor (49.). Der Jahn machte nun mächtig Dampf. Eine Nandzik-Hereingabe verpassten im Zentrum gleich mehrere Jahn-Spieler und aus dem Rückraum schoss Stolze knapp drüber (53.), nach einer Nandzik-Flanke köpfte Sargis Adamyan an die Latte (58.).

Ab der 64. Minute hatte der Jahn personell sogar doppelten Vorteil. Denn nach einer Aktion mit dem Knie gegen Alexander Nandzik musste auch Maximilian Sauer mit glatt Rot vom Platz. Fortan war es eine Partie auf ein Tor. Der Jahn drängte auf die Führung. Einen guten Kopfball von Jann George parierte Gäste-Keeper Jasmin Fejzic noch besser (69.). Die erlösende Situation folgte in der 77. Minute. Flanke Asger Sörensen, nach einem Luftzweikampf im Zentrum fällt der Ball Jonas Nietfeld vor die Füße und der Jahn-Angreifer nutzt die Chance zur 2:1-Führung. In der 90. Minute gab es noch einen dritten Platzverweis für die Gäste. Mirko Boland sah nach einem Frustfoul gelb-rot.

"Ich bin sehr froh, dass wir den ersten Heimsieg eingefahren haben. Auch mit der Art und Weise, wie wir in der zweiten Halbzeit unterwegs waren, kann ich sehr zufrieden sein", sagte Beierlorzer nach der Partie. In der Halbzeit sei er noch "völlig unzufrieden" gewesen, weil seine Mannschaft nach der roten Karte zu behäbig und zu wenig über die Flügel gespielt habe. Unter dem Strich sei der Sieg "unheimlich wichtig" für die Moral seiner Elf gewesen. "Wir haben uns selbst geschlagen", sagte Eintracht-Trainer Torsten Lieberknecht mit Blick auf die beiden Roten Karten, die er beide als berechtigt einstufte.

Tore: 0:1 Baffo (42.), 1:1 Grüttner (47.), 2:1 Nietfeld (77.); Rot: Baffo (26.), Sauer (64.); Gelb-Rot: Boland (90.)

Schiedsrichter: Tobias Reichel; Zuschauer: 8.432;

SSV Jahn Regensburg: Weis - Saller (46. Stolze), Sörensen, Knoll, Nandzik (76. Hofrath) - Lais, Geipl - George, Adamyan (86. Nachreiner) - Grüttner, Nietfeld

Eintracht Braunschweig: Fejzic - Becker, Baffo, Valsvik, Reichel - Moll, Boland - Hochscheidt (80. Abdullahi) - Khelifi - Kumbela (56. Sauer), Nyman (33. Hernandez)