Schock über Nacht

Warum O´Connor im Spiel gegen Krefeld erst fünf Minuten nach Anpfiff kam


Sean O´Connor hat aufregende Tage hinter sich.

Sean O´Connor hat aufregende Tage hinter sich.

Von Felix Hüsch

Tigers-Stürmer Sean O'Connor ist ein lustiger Typ. Das ist am Pulverturm längst kein Geheimnis mehr. Vor anderthalb Wochen war dem Deutsch-Kanadier allerdings weniger zum Lachen zumute.

Der Grund: Probleme bei der Geburt seiner zweiten Tochter im Straubinger Krankenhaus - das Baby atmete anfangs nicht. Ein Moment in dem O'Connor die ganze Gaudi umsich herum vergisst und zum besorgten Familienvater wird. Mit dem Neugeborenen fuhr er nach Landshut in die Klinik und bekam erst nach vielen Stunden des Wartens die Entwarnung der Ärzte.

Wieder zurück in Straubing bei seiner Frau, staunte er dann nicht schlecht, als ein Großteil der Tigers-Spielerfrauen sich um seine Frau kümmerten und ihm somit ein weiteres Mal den Teamgeist dieser Mannschaft zeigten. "In so einer Situation will man zu seiner Familie. Aber unsere Verwandten sind in Nordamerika, nicht hier. Das Team ist meine Familie. Außerdem hatten wir nach ein paar Niederlagen eine schwere Situation, und es war ein wichtiges Spiel, das wir unbedingt gewinnen mussten", erzählt O'Connor gegenüber der Eishockey News.

Mit diesem Gefühl des Rückhalts hinter ihm, stand er dann auch auf eigenen Wunsch hin wenige Stunden später wieder auf dem Eis. Mancher Fan wird sich gefragt haben, wo der 34-Jährige beim Warmmachen gesteckt hat. Leicht verspätet erreicht O'Connor umgezogen aber nicht aufgewärmt die Spielerbank und wird an diesem Abend dosiert eingesetzt. Bei dem Heimsieg nach Verlängerung hat er sogar selbst in der letzten Minute den Siegtreffer auf dem Schläger. "Das wäre dann einfach zu perfekt gewesen", lacht der Stürmer.

In der viertägigen Spielpause will O'Connor relaxen und sich um eine ganz spezielle Problematik kümmern: Die Behörden davon überzeugen, dass Leighton James (der Name seiner Tochter) auch ein Mädchenname ist...