Straubing Tigers - Interview

Sean O'Connor: Ein neuer Gaudibursch für die Tigers


Neu-Tigers Sean O'Connor. (Foto: Harry Schindler)

Neu-Tigers Sean O'Connor. (Foto: Harry Schindler)

Er ist der Mann für alle Fälle - ob erste oder vierte Reihe: Sean O'Connor stellt sich immer in den Dienst der Mannschaft. Damit punktet er nicht nur bei den Trainern sonder auch bei den Fans. idowa stellt den 33-jährigen Deusch-Kanadier vor:

Wann und warum haben Sie mit dem Eishockeyspielen angefangen?

Sean O'Connor: Ich hab mit etwa drei oder vier Jahren mit dem Eishockeyspielen angefangen. Meine Eltern erzählen, dass ich schon als Zweijähriger immer überall einen Eishockeyschläger dabei hatte. Auf jedem Foto von mir als Kind ist auch ein Eishockeyschläger.

Hatten Sie damals ein bestimmtes Vorbild?

O'Connor: Ja, ich hatte ein paar. Der spannendste ist wohl Pawel Bure. Eric Lindros ist genauso groß wie ich und spielt sehr körperbetont. Trevor Linden ist ein richtiger Teamplayer der für jeden immer ein offenes Ohr hat.

Wie bereiten Sie sich auf ein Spiel vor? Sind Sie abergläubisch?

O'Connor: Ich versuche nicht abergläubisch zu sein, denn wenn ein Ritual funktioniert, muss ich das für immer so machen. Ich habe über die Jahre gelernt, dass es besser ist, so etwas möglichst einfach zu belassen. Ich versuche vor Spielen möglichst ruhig zu bleiben, wenn ich schon zu viel Energie vor dem Spiel verbrauche, fehlt mir diese später.

Aber ziehen Sie nicht zum Beispiel den rechten Schlittschuh zuerst an?

O'Connor: Nein, ich bin schon froh, dass ich es schaffe, mir die ganze Ausrüstung anzuziehen. Wenn ich nicht aufpasse, vergesse ich ein Teil oder ziehe aus Versehen das Aufwärmtrikot zum Spiel an.

Wo glauben Sie liegen ihre Stärken und Schwächen?

O'Connor: Ich bin sehr groß und habe einen guten Schuss. Ich bin zwar nicht der beste Schlittschuhläufer, aber wenn ich in Fahrt komme, bin ich recht gut. Je älter ich werde desto mehr muss ich für solche Dinge trainieren um mit den jüngeren Spielern mithalten zu können.

Wie würdest du dich selbst beschreiben?

O'Connor: Oh, das ist schwer. Ich versuche, Spaß zu haben und viel mit den Jungs zu unternehmen, aber das verändert sich langsam. Ich habe eine zweijährige Tochter und in sechs Wochen werde ich noch einmal Vater. Es geht nicht mehr nur um Spaß, ich muss auch Verantwortung für meine Familie übernehmen. Je älter ich werde, desto schwerer ist es, sich von dem ganzen Spaß wieder zu erholen (lacht).

Was würden Sie heute machen, wenn es mit Ihrer Eishockeykarriere nicht funktioniert hätte?

O'Connor: Ich habe eine Ausbildung zum Immobilienmakler gemacht. Ich bin auch an ein paar Firmen beteiligt, die meine Geschäftspartner führen. Ich bin bin froh, dass ich immer noch Eishockey spielen kann. Aber durch meine vielen Verletzungen musste ich mir schon immer um Alternativen Gedanken machen.

Was war das erste, das Sie gemacht haben, als Sie in Straubing angekommen sind?

O'Connor: Ich habe im Flugzeug meinen Computer vergessen. Ich bin als direkt zur Geschäftsstelle gefahren und habe Jason Dunham gebeten bei der Fluggesellschaft anzurufen.

Wie verbringen Sie einen freien Tag?

O'Connor: Ich schaue gerne Filme. Je älter ich werde, desto länger brauche ich, um mich von den Spielen zu erholen. Die jungen Spieler können Tage durchspielen, ich brauche Entspannung. Das ist aber mit meiner Tochter gar nicht so einfach. Manchmal schau ich mit meiner Tochter einen Disneyfilm und sie geht irgendwann aus dem Zimmer, aber ich bin zu müde zum Umschalten und schau mir "Die Eiskönigin" alleine an.

Was ist Ihr persönliches Ziel in dieser Saison?

O'Connor: Ich will einfach jeden Tag so hart ich kann an mir arbeiten, gesund bleiben und dem Team helfen zu gewinnen. Egal ob ich in der ersten oder in der vierten Reihe spiele. Ich bin zu 100 Prozent dem Team verpflichtet.

Wie finden Sie Straubing?

O'Connor: Es ist super hier, die Stadt ist sehr sauber und jeder ist nett. Ich finde es toll, dass zum Beispiel alle Spieler recht nahe zusammen wohnen. In anderen Städten braucht man mindestens 20 bis 30 Minuten bis du bei einem Teamkollegen bist.

Was war bisher der beste Moment in Ihrer Karriere?

O'Connor: Ich glaube, das ist diese Saison. Die letzten Jahre waren sehr schwierig mit all den Verletzungen. Das ist meine 14. Profisaison und ich bin fit und gesund.

Was ist Ihr Lieblingsessen?

O'Connor: Schweinshaxe ist gut, aber ich liebe Leberkäse. Den ganzen Sommer habe ich davon geträumt.

Sie sind Fußballfan. Haben Sie eine Lieblingsmannschaft?

O'Connor: Ja, ich bin Fan von Bayern München. Mein Onkel aus Deutschland hat mir schon als ich klein war ein Bayerntrikot geschenkt. Ich mag es, dass sie als ganzes Team spielen, das macht sie so gut.

Sie haben die Fans während der Vorbereitung gut unterhalten, zum Beispiel als Sie den Schiedsrichter abgeklatscht haben oder die Szene mit Thomas Brandls Hose beim Volleyballmatch gegen NawaRo...

O'Connor: Ich weiß immer noch nicht, warum ich das mit dem Schiedsrichter gemacht habe. Ich habe da überhaupt nicht drüber nachgedacht. Ich versuche, mich mit den Schiedsrichtern gut zu stellen. In meiner ersten Saison in der DEL hatte ich da ein paar Probleme. Wenn ich nett zu ihnen bin, sind sie vielleicht auch ein bisschen netter zu mir. Zu der Sache mit Thommy: Ich wusste, dass er noch etwas drunter an hat (lacht).

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