Der an Blutkrebs erkrankte Lucas Schmaderer aus Waffenbrunn und seine Eltern machen eine schwere Zeit durch. Kraft schöpfen sie aus einer Welle der Hilfsbereitschaft, die ihnen seit Wochen entgegenschlägt. "Damit habe ich nie und nimmer gerechnet", sagt der Vater, Stefan Schmaderer. Teilweise meldeten sich wildfremde Menschen bei ihm und fragten, wie sie helfen können.Auch Kövi Csilla will helfen. Die Chefin des "Coco" mit Filialen in Cham, Furth im Wald und Roding kennt Stefan Schmaderer als Stammgast früherer Jahre. Durch Zufall hat sie auf "Facebook" erst in dieser Woche von der schweren Krankheit seines Sohnes erfahren. "Da müssen wir was tun", stand für sie, Mitinhaber Harald Wutz und Geschäftsführer Joe Dankerl spontan fest. Helfen ja, aber wie?

Essen und spenden

Kövi Csilla hatte ein Idee: Am Dienstag, 7. Juli, sind die Mittagsgerichte in allen drei Lokalen kostenlos, nur Getränke müssen bezahlt werden. Gäste werden gleichzeitig um Spenden gebeten, die zu 100 Prozent an Lukas und seine Familie gehen. Jeder kann soviel geben wie er möchte. Eigentlich, sagt die "Coco"-Chefin, gehe sie mit Benefizaktionen nicht an die Öffentlichkeit, in diesem Fall aber mache sie eine Ausnahme: "Damit möglichst viel Geld zusammenkommt und sich möglichst viele Menschen typisieren lassen."Kövi Csilla steht in einer Reihe mit unzähligen anderen Firmen, Vereinen und Privatpersonen. Sie alle berührt das Schicksal des kleinen Lucas zutiefst. Da wundert es nicht, dass innerhalb weniger Tage die für den Typisierungstermin am Sonntag, 12. Juli, benötigten 150 Helfer beisammen waren. Von anderen Hilfsaktionen erfährt der Vater oft nur aus der Zeitung oder im Internet. Wie etwa von den Schnitzeltagen im Gesundheitspark am Regenbogen oder von der Aktion der Kompostanlage Moosdorf, die pro verkauften Kubikmeter einen Euro an die Aktion "Lucas will leben" spendet. Das Restaurant Göttlinger aus Waffenbrunn macht ebenso mit wie die Kindergartenkinder aus Waffenbrunn und Willmering, die Nachwuchsfußballer der SpVgg Willmering-Waffenbrunn, und und, und...Werner Dandl beispielsweise versteigert ein Bayern-Trikot mit 14 Unterschriften prominenter Spieler auf Ebay, eine Frau hat eine Konzertkarte an den Meistbietenden veräußert und den dabei erzielten Betrag für Lucas gespendet. Selbst Star-Koch Alfons Schuhbeck unterstützt die Hilfsaktion.

Eltern sind dankbar

Angesichts dieses hohen Maßes an Solidarität ist Stefan Schmaderer fast sprachlos. Ihm bleibt nur, Danke zu sagen all jenen, die ihn und seine Familie in diesen schweren Zeiten unterstützen. Wobei er Wert auf die Feststellung legt, dass die Gelder, soweit die Spender es nicht ausdrücklich anders wünschen, auf das Konto der DKMS (Deutsche Knochenmarkspenderdatei) gehen. Die Organisation finanziert damit die Typisierungskosten. Wenn dabei der passende Stammzellenspender für Lucas gefunden würde, wäre das wie ein Sechser im Lotto, weiß Stefan Schmaderer. Doch auch wenn das nicht der Fall sein sollte, trägt die Aktion dazu bei, anderen Menschen, die das gleiche Schicksal wie Lucas teilen, zu helfen.

Info

Alle zwischen 17 und 55 sind aufgerufen, zum Typisierungstermin am Sonntag, 12. Juli, zwischen 11.30 und 17 Uhr in die Schulturnhalle nach Waffenbrunn zu kommen.