Regensburg/Straubing

"Grenzzaun Halbe": Regensburger Studentenwerk boykottiert Röhrlbräu


Durch ihr neuestes Produkt, der "Grenzzaun Halben", droht der Brauerei Röhrlbräu nun ein Exklusivvertrag verloren zu gehen.

Durch ihr neuestes Produkt, der "Grenzzaun Halben", droht der Brauerei Röhrlbräu nun ein Exklusivvertrag verloren zu gehen.

Ob gewollt oder ungewollt: Mit ihrer "Grenzzaun Halben" hat die Straubinger Brauerei Röhrlbräu ein riesen Fass aufgemacht. Jetzt regt sich Widerstand unter den Studenten an der Uni Regensburg.

Widerstand gelinde gesagt, denn in einer Pressemitteilung wird zum öffentlichen Boykott der Röhrlbräu-Produkte am Campus aufgerufen. Vorerst will das Studentenwerk Niederbayern/Oberpfalz keine Getränke mehr von Röhrlbräu beziehen.

Der Hintergrund: Durch einen Exklusivvertrag mit Röhrlbräu haben deren Produkte eine Monopolstellung am Campus. Und eben das schmeckt den Studenten seit der "Grenzzaun Halben" so gar nicht mehr. "Nach der Vorstellung der "Grenzzaun Halbe" bedeutet diese Monopolstellung nun eine unfreiwillige Unterstützung eines Unternehmens, welches seine Produkte mit populistischen Methoden zu vermarkten versucht", erklärt Dominik Graf, Referent für Ökologie und Mitglied des Mensaauschusses. "Deshalb fordern wir unsere Komilitoninnen und Komilitonen zum Boykott des Bieres auf und wirken darauf hin, dass das Studierendenwerk baldmöglichst eine andere Brauerei als Vertragspartnerin findet", so Graf weiter. Und Leon Struve, Referent für Hochschulpolitik, ergänzt: "Einem Unternehmen, das mit Volkstümelei und unqualifizierten Beiträgen zur politischen Meinungsbildung auf sich aufmerksam macht, sollte auf unserem Campus keine Möglichkeit gegeben werden, Profit zu erwirtschaften."

Ob eine Kündigung des bestehenden Exklusivvertrages mit der Brauerei Röhrlbräu einfach so möglich ist, ist derweil noch unklar. Frank Sillner, Geschäftsführer von Röhrlbräu, hatte gegenüber idowa noch am Freitag erklärt, dass er die "Grenzzaun Halbe" rückblickend nicht mehr machen würde. Allerdings verkaufe sich das Bier in den Getränkemärkten "herausragend". Selbst größere Supermarkt-Ketten hätten bereits Interesse bekundet.

Lesen Sie hierzu: Die "Grenzzaun Halbe" sorgt für Zündstoff - "Wir sind doch keine Rechtsradikalen!"

+++UPDATE+++

Mittlerweile hat das Studentenwerk Niederbayern/Oberpfalz bekanntgegeben, dass man eine neue Auftragsvergabe bezüglich des Bezugs von Getränken am Campus vorbereitet. Hierzu soll im Juni 2016 eine Entscheidung fallen. Wie der Pressemitteilung zu entnehmen ist, dürfte Röhrlbräu, aber auch die dazugehörige Labertaler GmbH, bei dieser Vergabe keine allzu guten Karten mehr haben. Wörtlich heißt es: "Wegen der aktuellen Diskussion werden die Nachbestellungen der Produkte der Firma Röhrlbräu ausgesetzt und lediglich die Lagerbestände abverkauft." Zu der "Grenzzaun Halbe" von Röhrlbräu äußert sich Studentenwerk-Geschäftsführerin Gerlinde Frammelsberger wie folgt: "Das umstrittene neue Produkt "Grenzzaun Halbe" der Firma Röhrlbräu werden wir im Rahmen des bestehenden Vertrages weder beziehen, noch in den Verpflegungseinrichtungen des Studentenwerks anbieten. Somit gibt es dieses Produkt nicht in den Einrichtungen des Studentenwerks."