Regensburg

Jahn-Kicker geben positive Antwort auf die Mentalitätsfrage


Jubellauf! Haris Hyseni erzielte gegen Fortuna Köln in letzter Minute doch noch den Ausgleich.

Jubellauf! Haris Hyseni erzielte gegen Fortuna Köln in letzter Minute doch noch den Ausgleich.

Der SSV Jahn schafft nach zweimaligem Rückstand jeweils den Ausgleich gegen Fortuna Köln. Damit hat die Mannschaft die passende Antwort geliefert auf die Kritik von Trainer Heiko Herrlich, der ein "kleines Mentalitätsproblem" bei seiner Mannschaft gesehen hatte.

Heiko Herrlich hat während der vergangenen Woche die Frage nach der Mentalität seiner Mannschaft aufgeworfen. Die 2:3-Niederlage in Lotte nach 2:0-Führung und einem Gegentor in der Nachspielzeit ärgerte den Trainer des SSV Jahn Regensburg. Deshalb sprach er vor der Heimpartie gegen Fortuna Köln von einem "kleinen Mentalitätsproblem". Wenn er damit seine Mannschaft ansticheln wollte, dann ist Herrlich das auf jeden Fall gelungen. Denn gegen die Fortuna zeigten die Jahn-Kicker eine gute Mentalität, kamen zweimal nach Rückstand zurück und erkämpften sich am Ende beim 2:2 einen Punkt.

"Ich hatte Mentalität eingefordert und meine Mannschaft hat sie heute bewiesen", freute sich Herrlich nach der Partie, dass seine Worte gefruchtet hatten. "Wir haben bis zum Schluss gefightet." Hamdi Dahmani (32.) und Marc Brasnic per Foulelfmeter (59.) brachten die Gäste jeweils in Führung. Marc Lais (52.) und Haris Hyseni (93.) jeweils per Kopf fanden die passende Antwort.

"Das Spiel hat gezeigt, dass wir eine gute Mentalität in der Mannschaft haben", sagte Marc Lais. "Lotte war eine Lehre für uns. Wir haben bereits bewiesen, dass wir es besser können. Jetzt liegt es an uns allen, konsequent weiterzumachen." Das Unentschieden fühle sich an wie ein Sieg, sagte Lais und machte auch deutlich, welche Bedeutung der Punkt hat: "Für den Kopf ist das ganz wichtig. Wenn wir nach Lotte wieder trotz guter Leistung verloren hätten, das wäre nicht gut gewesen."

Hysenis Kopfball beschert dem Jahn einen Punkt

Wie eng Freud und Leid im Sport oft beieinande liegen, wurde am Samstag gerade bei Marc Lais deutlich. Erst erzielte er den Ausgleich und nur sieben Minuten später verursachte der Mittelfeldspieler einen Strafstoß, indem er am Trikot des Ex-Regensburgers Selcuk Alibaz zog. Dieser nutzte das leichte Zupfen, um zu Boden zu gehen. "Den kann man pfeifen", gestand Lais. "Aber es ist natürlich ärgerlich, einfach eine dumme Situation."

Umso glücklicher war Lais, dass in der Nachspielzeit Haris Hyseni seinen Fehler wieder gutmachte und doch noch den erneuten Ausgleich erzielte. Dabei profitierten die Regensburger auch vom schweren Boden aufgrund des Dauerregens. Denn der Kopfball von Marcel Hofrath wäre wohl ins Aus gegangen. So kullerte er aber an der Torauslinie entlang, über Marco Grüttner kam der Ball zu Alexander Nandzik und dessen Flanke köpfte Hyseni ins Tor.

Für Hyseni, der in dieser Saison in der Liga bislang nur zu Kurzeinsätzen kam und in den vergangenen beiden Partien gar nicht ran durfte, war dieser Treffer eine große Befreiung. "Man wartet auf einen solchen Moment. Das fühlt sich einfach sehr sehr gut an", sagte er nach der Partie. Er wolle sich immer beweisen und "alles für die Mannschaft geben, wenn ich auf dem Platz stehe."

Schon am Dienstag steht für den Jahn die nächste Partie an. Dann reist die Herrlich-Elf zum Auswärtsspiel nach Zwickau. "Da erwartet uns ein kampfstarker Gegner. Aber wir wollen unbedingt etwas mitnehmen", gibt Marc Lais als Ziel aus. Der Mitaufsteiger steht aktuell mit fünf Punkten auf dem 17. Tabellenplatz. "Aber davon lassen wir uns nicht beeinflussen, wir müssen alles abrufen, was in uns steckt", sagt Lais. Und Haris Hyseni verspricht: "Wir werden alles geben, um Punkte aus Zwickau mitzunehmen."