Volleyball-Bundesliga

Für Anna Spanou geht ein Traum in Erfüllung

Anna Spanou hat zwei Staatsbürgerschaften - die deutsche und die griechische, denn ihre Mutter kommt aus Hamm in Nordrhein-Westfalen und ihr Vater aus Chalkida, Hauptstadt der Insel Euböa.


Hehre Ziele: "Ich möchte dazu beitragen, dass die Roten Raben wieder ganz oben in der Bundesliga sind", sagt Anna Spanou.

Hehre Ziele: "Ich möchte dazu beitragen, dass die Roten Raben wieder ganz oben in der Bundesliga sind", sagt Anna Spanou.

Von Redaktion Landshut Sport

Anna Spanou hat zwei Staatsbürgerschaften - die deutsche und die griechische, denn ihre Mutter kommt aus Hamm in Nordrhein-Westfalen und ihr Vater aus Chalkida, Hauptstadt der Insel Euböa. Da stellt sich sogleich die Frage, ob die neue Außenangreiferin der Roten Raben von der Mentalität her eher Deutsche oder eher Griechin ist. Die 27-Jährige selbst gibt darauf eine (un)klare Antwort: "Ich bin ein 50:50-Mix - das merke ich deutlich, seit ich in Deutschland lebe!"

Und das tut sie noch gar nicht so lange. Denn aufgewachsen ist sie in Griechenland, hat im Alter von zehn Jahren in Chalkida mit Volleyball angefangen und sagt über diese Zeit: "Das war Liebe auf den ersten Blick, sowohl beim Volleyball als auch beim Beachvolleyball." Bis zum 20. Lebensjahr spielte sie in Griechenland, ehe sie ihr erstes Auslandsengagement in Angriff nahm - und zwar in Thailand. Warum dort? "Bangkok", erinnert sich die Neu-Vilsbiburgerin, "war spontan. Ich war noch sehr jung und betrachtete Volleyball als den Schlüssel, die Welt zu sehen." Aus heutiger Sicht sei das "eine der schönsten, aber auch riskantesten Sachen" gewesen, die sie je gemacht habe.

In Frankreich gewachsen, in Deutschland verwurzelt

Anschließend war es neben Abstechern nach Spanien und Slowenien vor allem Frankreich, wo Anna Spanou volleyballerisch aktiv war. Sie spielte dort insgesamt fünf Jahre für vier verschiedene Clubs, eroberte in der Meisterschaft Platz zwei und drei und holte mit Béziers Bronze im CEV-Cup. "Ich bin", sagt die 1,88 Meter große Außenangreiferin, "als Sportlerin und auch als Mensch in Frankreich gewachsen."

Doch jetzt war es an der Zeit, nach Deutschland zu kommen. Hier war Anna seit ihrer Kindheit in allen Ferien bei Verwandten oder Freunden und hat daran "viele schöne Erinnerungen". Und ihr Traum als Volleyball-Profi war schon immer, "in meinem zweiten Land in einer guten Liga zu spielen und meine zweite Sprache zu sprechen". Die Gelegenheit zum Wechsel in die Bundesliga hätte es bereits mehrfach gegeben - diesmal passte es perfekt, vom Zeitpunkt her und auch bezüglich der Ambitionen des neuen Clubs. "Die Roten Raben haben hohe Ziele, ich möchte dazu beitragen, dass die Mannschaft wieder ganz oben in der Bundesliga ist", betont Anna Spanou.

Und wie sieht es beim Raben-Neuzugang außerhalb des Profisports aus? Als Nationalspielerin (die heuer mit Griechenland auch bei der EM dabei war) habe sie "leider nie viel Zeit im Sommer", sagt Spanou: "Wenn ich Zeit habe, verbringe ich sie mit meiner Familie, mit Freunden, am Strand, zu Hause mit meinem Hund. Ganz generell mag ich Bootfahren, Wandern, Stand-Up-Paddling und Tennis."