Derbysieg
Dank Doppelpacker George: Jahn jubelt in Fürth
13. April 2018, 20:25 Uhr aktualisiert am 13. April 2018, 20:25 Uhr
Mit einem Doppelpack hat Jann George den SSV Jahn Regensburg zu einem 2:1-Sieg bei seinem Ex-Club Greuther Fürth geschossen.
Beim SSV Jahn Regensburg darf gefeiert werden. "Jetzt mache ich einen Haken dran. Der Klassenerhalt ist geschafft. Punkt." Das sagte Trainer Achim Beierlorzer, nachdem seine Mannschaft am Freitagabend das Derby bei der SpVgg Greuther Fürth mit 2:1 (0:0) gewonnen hatte. 44 Zähler haben die Oberpfälzer damit auf dem Konto und dürfen für ein weiteres Jahr in der 2. Bundesliga planen. Mindestens, weil durch den Dreier natürlich auch der Rückstand nach oben zu Relegationsplatz drei nicht kleiner wird.
Matchwinner im Sportpark Ronhof wurde ausgerechnet ein Mann mit Fürther Vergangenheit. Jann George, erst zur Halbzeit eingewechselt, erzielte beide Treffer gegen seinen Ex-Verein. "In der zweiten Bundesliga zu treffen und mit wichtigen Toren der Mannschaft zu helfen, das ist schon etwas ganz Besonders", sagte er. Er sei schon extra motiviert gewesen, "weil ich hier daheim bin", so der Außenbahnspieler.
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Eine Rückkehr war es auch für Trainer Achim Beierlorzer, der als Spieler und Jugendtrainer insgesamt elf Jahre beim "Kleeblatt" verbracht hat. Er musste in Fürth auf Sebastian Nachreiner verzichten, der nach seinem Kahnbeinbruch noch nicht wieder vollständig einsatzbereit war. Dafür kehrte Kapitän und Leitfigur Marco Grüttner nach seiner Gelbsperre in die Startformation zurück.
Intensives Duell
In der ersten Halbzeit lieferten sich die beiden Teams ein intensives Duell - allerdings ohne Tore. Die Spielanteile waren in etwa gleich verteilt, die besseren Möglichkeiten hatten jedoch die Gastgeber. So verfehlte Sebastian Ernst früh das Jahn-Tor nur knapp (3.). Die größte Chance bot sich in der 21. Minute Fabian Reese. Nach einem Regensburger Eckball schalteten die Fürther blitzschnell um. Maximilian Wittek leitete die Situation ein, Khaled Narey leitete per Hacke weiter und Reese stand frei vor Philipp Pentke. Der Jahn-Keeper konnte aber gut parieren.
Der Jahn hatte auch seine Situationen. Ein abgefälschter Schuss von Alexander Nandzik ging knapp am Tor vorbei (10.) und Andi Geipl zog aus der Distanz ab, doch sein Schuss war letztlich zu unplatziert für Sascha Burchert im Fürther Tor (36.). Die Regensburger erspielten sich aber nicht so viele Möglichkeiten, wie gewohnt. "Das lag definitiv auch an Fürth", sagte Beierlorzer. Unter dem Strich fehlte auf beiden Seiten im letzten Drittel die nötige Konsequenz und Genauigkeit. Deshalb ging das 0:0 zur Pause auch in Ordnung.
Jann George: eingewechselter Matchwinner
Zur Pause nahm Beierlorzer mit dem Tausch George für Sebastian Stolze schon seinen zweiten Wechsel vor, nachdem Asger Sörensen wegen einer Muskelverletzung bereits von Markus Palionis ersetzt werden musste. Und dieser Wechsel sollte sich schnell bezahlt machen. In der 48. Minute kam der Ex-Fürther nach einer Hereingabe von Joshua Mees an die Strafraumkante zum Abschluss und verwandelte mit seinem fünften Saisontor zur Jahn-Führung.
Was folgte, war ein Abnutzungskampf, in dem Fürth nun gefordert war, der Jahn aber nahezu nichts Gefährliches zuließ. "Wir haben grandios verteidigt", sagte Innenverteidiger Marvin Knoll. Einmal musste allerdings auch Torhüter Philipp Pentke in höchster Not vor Khaled Narey retten (63.). Fürths Trainer Damir Buric wechselte drei frische Offensivspieler ein, doch die Regensburger stemmten sich erfolgreich gegen den zunehmenden Druck und lauerten selbst auf Kontermöglichkeiten. Eine davon war in der Schlussphase von Erfolg gekrönt. Wieder ging es über links, wieder kam im Zentrum George an den Ball und machte seinen Doppelpack perfekt (84.).
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Die Partie war damit aber noch nicht gelaufen, denn in der 88. Minute arbeiteten die Fürther den Ball über die Linie und verkürzten noch einmal. Offiziell war es ein Eigentor von Jahn-Linksverteidiger Alexander Nandzik. Fürth drückte in der Folge zwar nochmals, kam aber nicht mehr zu einem weiteren Treffer. Damit durfte der Jahn den Auswärtssieg und mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch den Klassenerhalt bejubeln. "Wir haben heute ein eher schlechtes Spiel gemacht und trotzdem gewonnen. Das gehört auch mal dazu", meinte Kapitän Marco Grüttner. Doch das konnte den Jahnprofis letztlich egal sein. Denn sie haben mit dem Klassenerhalt in der 2. Liga Historisches geschafft - und das deutlich souveräner und überzeugender, als es ihnen die Experten vor der Saison zugetraut hätten.
Tore: 0:1 George (48.), 0:2 George (84.), Nandzik (87./Eigentor); Schiedsrichter: Tobias Stieler; Zuschauer: 11.105
SpVgg Greuther Fürth: Burchert - Hilbert (58. Steininger), Maloca, Gugganig, Wittek - Gjasula (75. Dursun), Aycicek - Ernst, Green (63. Sararer), Narey - Reese
SSV Jahn Regensburg: Pentke - Saller, Sörensen (23. Palionis), Knoll, Nandzik - Lais, Geipl - Stolze (45. George), Mees - Grüttner, Adamyan (82. Nietfeld)