"Fußballerisch viel Potenzial"

TSV 1860: So lief das erste Training von Michael Köllner bei Sechzig


Die Stimmung beim ersten Sechzig-Training unter Michael Köllner (Mitte, lacht) war gut

Die Stimmung beim ersten Sechzig-Training unter Michael Köllner (Mitte, lacht) war gut

Von Julian Huter

Michael Köllner ist der neue Trainer beim TSV 1860 München. Der Nachfolger von Vereinslegende Daniel Bierofka hat am Dienstag sein erstes Training in Giesing geleitet.

München - Für den neuen Löwen-Trainer Michael Köllner geht es jetzt erst richtig los. Am Montag wurde er auf einer Pressekonferenz offiziell vorgestellt, bereits einen Tag später leitete der 49-Jährige erstmals das Training an der Grünwalder Straße.

Die Löwen-Profis starteten mit Einheiten im Kraftraum in den Tag. Danach ging es raus auf den Rasen zum Aufwärmen und für erste Passübungen - natürlich unter den aufmerksamen Augen des neuen Trainers.

Neu-Trainer Michael Köllner (hinten, in schwarz gekleidet) beaufsichtigt das Training.

Neu-Trainer Michael Köllner (hinten, in schwarz gekleidet) beaufsichtigt das Training.

Köllner bringt Co-Trainer Brandl mit zu 1860

Köllner ist nicht das einzige neue Gesicht bei den Löwen. Der ehemalige Nürnberg-Coach hat auch seinen langjährigen Vertrauten Günter Brandl mit zu den Sechzgern gebracht. Der Ex-Profi war als Trainer hauptsächlich im Jugend- und Amateurbereich tätig, fungierte aber auch schon in der 2. Liga als Interimstrainer bei Jahn Regensburg.

Neuer Co-Trainer bei Sechzig: Günter Brandl (Mitte, in schwarz gekleidet)

Neuer Co-Trainer bei Sechzig: Günter Brandl (Mitte, in schwarz gekleidet)

Oliver Beer, der nach dem Rücktritt von Daniel Bierofka als Interimstrainer übernommen hatte, bleibt dem Trainerstab weiterhin als Co-Trainer erhalten. Köllner ließ seine Jungs vier gegen drei spielen und holte auch schon mal seine Taktiktafel heraus, Beer leitete eine der Kleingruppen. "Oliver wird auch bei mir eine wichtige Rolle spielen. Ich bevorzuge viele Gruppenarbeiten, von daher war es auch wichtig für mich, zwei Co-Trainer zu haben", sagte Köllner über Beer, der schon unter Bierofka Co-Trainer war.

Timo Gebhart, der zuletzt mit Problemen an der Achillessehne zu kämpfen hatte, trainierte individuell. Das angeschlagene Duo Hendrik Bonmann und Efkan Bekiroglu fehlte hingegen.

Köllner: Sechzig hat "fußballerisch viel Potenzial"

Köllners erster Eindruck von seinen neuen Spielern war sehr positiv: "Es hat sich das bestätigt, was ich im Vorfeld von der Mannschaft wahrgenommen habe: Sehr guter Charakter, richtig gut mitgezogen. Auch fußballerisch viel Potenzial", erklärte der Trainer in einer Medienrunde nach dem Training. An der Hierarchie will Köllner nicht rütteln. Die Mannschaft sei "intakt" und verfüge über genügend Führungsspieler. Der Neue möchte sich vor allem auf die Sechzger-"Tugenden" konzentrieren: "Wir müssen zweikampfstark und kompakt sein", gibt der Neu-Löwe die Marschroute vor.

Köllner will mit seiner Mannschaft alles daran setzen, doch noch ein Winter-Trainingslager abzuhalten. Eigentlich fehlen den Löwen die finanziellen Mittel dafür - daher wurde das Trainingslager vorerst gestrichen. "Wenn wir etwas haben wollen, müssen wir unseren Arsch bewegen", appellierte Köllner. "Wenn wir Leute brauchen, die den Verein unterstützen, müssen sie merken: Es ist richtig, hier Geld reinzustecken, hier ist eine sympathische Mannschaft."

Köllner: "1860 ist ein Geschenk für mich"

Köllner betonte bei seiner ersten Pressekonferenz am Montag, dass er sich extrem auf seine neue Aufgabe freue. "Ich mache nur Sachen im Leben, auf die ich richtig Bock habe. 1860 ist ein Geschenk für mich", so der gebürtige Oberpfälzer. Der Umzug steht ihm noch bevor, aktuell hat der ehemalige DFB-Jugendkoordinator Wohnsitze in Regensburg und Nürnberg.

Die Löwen beim ersten Training unter Michael Köllner

Die Löwen beim ersten Training unter Michael Köllner

Aber auch in München kennt sich Köllner aus: Fünf Jahre lang lebte er in der Landeshauptstadt, da der Sohn seiner Ehefrau Petra in der Jugend des FC Bayern spielte. Heute kickt der Filius beim 1. FC Nürnberg. Einige Sechzig-Größen kennt der Neu-Trainer auch schon: Mit Karsten Wettberg und Bernhard Winkler hat er sich vor seiner Entscheidung über 1860 ausgetauscht.

Sein Debüt als neuer Löwen-Dompteur gibt Köllner nach der Länderspielpause. Am 24. November steht das Derby gegen die zweite Mannschaft des FC Bayern an (14 Uhr, Magenta Sport und im AZ-Liveticker).

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