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FC Bayern: Porträt - das ist Interimstrainer Hansi Flick


Interimstrainer beim FC Bayern: Hansi Flick

Interimstrainer beim FC Bayern: Hansi Flick

Von Bernhard Lackner

Nach der Trennung von Niko Kovac steht Hansi Flick plötzlich im Fokus. Der ehemalige Assistent von Bundestrainer Joachim Löw gilt eher als Mann der zweiten Reihe, hat aber auch schon als Cheftrainer Erfahrungen gesammelt.

München - "Das ist ein sehr smarter Move, dass sie Hansi verpflichten, weil er eine hohe sportliche Kompetenz hat, einen tollen Charakter hat und jemand ist, der unglaublich viel für das Team gibt", schwärmte Oliver Bierhoff im Sommer, nachdem der FC Bayern die Verpflichtung von Hans-Dieter - genannt Hansi - Flick verkündet hatte. Der Rekordmeister habe sein Trainerteam mit einem "absolut kompetenten, loyalen" Mann verstärkt, meinte der Manager der Nationalmannschaft weiter.

Nun, knapp dreieinhalb Monate später, stellt sich die Situation komplett anders dar. Nach der Trennung von Niko Kovac wurde der 54-jährige Heidelberger von den Bayern-Bossen interimsweise zum Cheftrainer befördert. Für die Partien in der Champions League gegen Olympiakos Piräus und beim Bundesliga-Kracher gegen Borussia Dortmund bekommt er das Vertrauen von der Führungsetage. Spätestens in der dann anstehenden Länderspielpause soll beim Rekordmeister über die Zukunft auf dem Trainerposten entschieden werden.

FC Bayern: Hansi Flick bringt Stallgeruch mit

An der fachlichen Eignung sollte es bei Flick derweil nicht scheitern: Als Trainer rückte er besonders an der Seite von Löw in den Fokus. 2006 holte ihn Löw von Red Bull Salzburg zum DFB. Er machte ihn zu seinem Assistenten, nachdem er selbst von diesem Posten kommend den Chef-Job von Jürgen Klinsmann übernommen hatte. Bis 2014 bestand diese Aufgabenteilung und wurde mit dem WM-Triumph in Rio de Janeiro gekrönt. Flicks Wirken hatte am vierten deutschen WM-Sieg wichtigen Anteil.

Hansis größter Erfolg: Flick (r.) feiert mit Bundestrainer Oliver Bierhoff, und Torwarttrainer Andreas Köpke und Joachim Löw den WM-Titel 2014.

Hansis größter Erfolg: Flick (r.) feiert mit Bundestrainer Oliver Bierhoff, und Torwarttrainer Andreas Köpke und Joachim Löw den WM-Titel 2014.

Anschließend wurde Flick zum DFB-Sportdirektor befördert. Überraschend verließ er im Januar 2017 den Verband und gönnte sich eine Auszeit, bevor er im folgenden Sommer in Hoffenheim Geschäftsführer wurde. Dort hatte er von 2000 bis 2005 schon als Trainer gearbeitet, wurde aber nach drei verpassten Aufstiegen in die 3. Liga entlassen.

Den vor allem von Noch-Präsident Uli Hoeneß immer wieder geforderten Stallgeruch bringt Flick ohnehin mit: Als Profi spielte er von 1985 bis 1990 beim FC Bayern, lief in 104 Liga-Partien auf und wurde mit den Münchnern viermal Meister. 1987 stand er im verlorenen Finale im Europapokal der Landesmeister gegen den FC Porto (1:2) in Wien auf dem Platz.

Hansi Flick hat Frau und zwei Töchter

Auch abseits des Platzes feiert Flick Erfolge: Seit über 30 Jahren ist er mit seiner Ehefrau Silke verheiratet, die beiden haben zwei Töchter. Bis vor zwei Jahren führte Flick zusammen mit seiner Familie außerdem den Sportartikelladen "Hansi Flick Sport und Freizeit".

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