"Immer noch so jung"

Marco Sturm nicht verwundert über den derzeitigen Umgang mit Draisaitl


Top-Talent Leon Draisaitl.

Top-Talent Leon Draisaitl.

Von Felix Hüsch

Eishockey-Bundestrainer Marco Sturm hat die vorübergehende Zurückstufung des deutschen Toptalents Leon Draisaitl aus dem NHL-Kader der Edmonton Oilers in die zweitklassige AHL nicht überrascht.

"Es ist nichts falsch gelaufen", sagte Sturm der Deutschen Presse-Agentur. "Man darf nicht vergessen, dass er letztes Jahr einfach zu jung war. Er ist immer noch so jung", erläuterte Sturm. "Es schafft ja nicht jeder den direkten Sprung."

Draisaitl, der am 27. Oktober 20 Jahre alt geworden ist, war kurz vor Saisonbeginn aussortiert und zum Farmteam Bakersfield Condors beordert worden. Inzwischen holten die Oilers den gebürtigen Kölner zurück in den Topkader, und der junge Deutsche machte auf Anhieb mit drei Toren in seinen ersten drei Spielen auf sich aufmerksam. "Ich hoffe, er kann sich langfristig im Kader festsetzen, auch wenn die Verletzten wieder zurückkommen", sagte Sturm.

Der langjährige NHL-Profi hält es auch für sinnvoll, junge Spieler wie Draisaitl "über zwei oder drei Jahre" in den Farmteams auszubilden. "Edmonton hat den Fehler in den letzten drei, vier, fünf Jahren gemacht, dass sie die jungen Spieler zu schnell in die NHL geführt haben. Im Endeffekt sind sie nicht weitergekommen", meinte Sturm.

Draisaitl gilt für viele als größtes deutsches Eishockey-Talent. In der vergangenen Saison, seiner Premieren-Spielzeit in der NHL, absolvierte er 37 Partien, ehe er zurück in die Juniorenliga musste.