EHC verliert in Schwenningen

Ehliz feiert Debüt, Kastner mit kuriosem Tor


Erstmals im EHC-Dress am Puck: Yasin Ehliz.

Erstmals im EHC-Dress am Puck: Yasin Ehliz.

Von Michael Schleicher / Online

Beim Einstand von Yasin Ehliz verliert der EHC in Schwenningen. Maximilian Kastner erzielt ein kurioses Video-Tor.

Villingen-Schwenningen - Die meisten Augen waren am Donnerstagabend auf ihn gerichtet: Yasin Ehliz, Nationalspieler, Olympia-Silberheld von Pyeongchang und Star-Neuzugang des EHC Red Bull München, gab nach seinem verkorksten NHL-Abstecher in Schwenningen sein Debüt für den deutschen Meister.

Die Bilanz des Tölzers mit türkischen Wurzeln: 14:01 Minuten Eiszeit, drei Torschüsse, kein Tor und eine Plus-Minus-Bilanz von -1. Ehliz spielte in der dritten Reihe mit den beiden Youngstern Maximilian Daubner und Jakob Mayenschein.

"Ich bin froh, dass ich wieder in der DEL bin", sagte Ehliz nach dem Spiel bei "Telekom Sport". "Wir hatten einen schweren Start, weil wir viel in Unterzahl gespielt haben. Im letzten Drittel haben wir so gespielt, wie wir uns das vorgenommen hatten, aber es hat am Ende leider nicht gereicht."

Mit 3:4 nach Verlängerung verlor der EHC das erste Spiel nach der Deutschland-Cup-Pause, was nach zuvor sieben Siegen in Folge durchaus als Sensation zu werten ist. Schlusslicht Schwenningen feierte im 18. Spiel erst den dritten Sieg.

Siegesserie des EHC gerissen

"Uns war bewusst, dass es ein schweres Spiel wird, dass Schwenningen mit dem neuen Trainer mit Vollgas rauskommen wird", sagte Maximilian Kastner, "das hat sich bestätigt." Schwenningen hatte erst Ende Oktober den früheren EHC-Trainer Pat Cortina entlassen und anschließend den Briten Paul Thompson als neuen Headcoach installiert.

"Wir hätten aber auch zwei oder drei Punkte mitnehmen können, wenn wir unsere Chancen gemacht hätten", meinte Kastner. Besonders kurios war Kastners Treffer zum 1:0. Bei einem Konter in Unterzahl traf er das hintere Quergestänge im Tor, der Puck hüpfte aber so schnell wieder raus, dass die Schiedsrichter den Treffer zunächst nicht anerkannten. Erst in der nächsten Unterbrechung, der ersten Drittelpause, schritten die Männer in Schwarz-Weiß zum Videobeweis - und siehe da: der Treffer zählte! Also: Uhr um 2:22 Minuten zurückgestellt, Bodnarchuk, dessen Strafe längst abgelaufen war, wieder auf die Strafbank. In der verbleibenden Zeit bis zur ersten Drittelpause, die so zum zweiten Mal gespielt werden musste, traf Schwenningen noch zum 1:1 (19.).

Der Beweis: Kastners Schuss war drin. Der Treffer zählte erst, nachdem das Spiel bereits weitergelaufen war.

Der Beweis: Kastners Schuss war drin. Der Treffer zählte erst, nachdem das Spiel bereits weitergelaufen war.

Die weiteren Treffer für den EHC erzielten Frank Mauer (53.) und Mark Voakes (59.), Schwenningen glich 32 Sekunden vor Schluss zum 3:3 aus und entschied das Spiel dann nach 1:27 Minuten in der Verlängerung. "Wenn ein Gegner einen neuen Trainer hat, ist es schwer, sich darauf einzustellen", sagte Nationalspieler Konrad Abeltshauser, "wir haben das Spiel gedreht, aber in der Verlängerung haben wir Schwenningen durch fehlende Zuordnung den Siegtreffer ermöglicht."

Die Siegesserie des EHC war damit gerissen, am Sonntag (16.30 Uhr) im Heimspiel gegen die Straubing Tigers, bei Ehliz' Heimdebüt, kann er eine neue beginnen.