IS-Prozess
Versklavung von Mädchen: In Regensburg verhaftete Frau will aussagen

Matthias Balk/dpa
Vor dem Oberlandesgericht München geht es nun auch um die Grausamkeiten des Islamischen Staats. (Archivbild)
Vor dem Oberlandesgericht (OLG) München wird am Freitag, 10 Uhr, der Prozess gegen ein irakisches Ehepaar wegen Versklavung, Vergewaltigung und Verbrechen gegen die Menschlichkeit fortgesetzt. Das Paar soll laut Ermittlern als Teil der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) zwei jesidische Mädchen als Sklavinnen gekauft, ausgebeutet und sexuell missbraucht haben.
Der Generalbundesanwalt wirft ihnen unter anderem Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor. Erwartet wird, dass die angeklagte Frau sich zu den Vorwürfen äußern wird.
Nach Angaben des anklagenden Generalbundesanwalts soll der Mann seiner Frau kurz nach der islamischen Hochzeit auf deren Wunsch zwischen Oktober und Dezember 2015 ein damals fünf Jahre altes jesidisches Mädchen als sogenannte Brautgabe gekauft haben. Das Kind wurde demnach daraufhin mehr als zwei Jahre lang im Irak und in Syrien von dem Paar gefangen gehalten, wirtschaftlich als Arbeitskraft sowie sexuell ausgebeutet, erniedrigt, gequält und vergewaltigt.
Gleiches soll einem zweiten jesidischen Mädchen widerfahren sein, das der Anklage zufolge Anfang Oktober 2017 als Zwölfjährige von dem Paar gekauft worden war.














