Eine ausgewachsene Genderdiskussion hatte ich vergangenen Sommer mit einer Sechsjährigen. Ich war zu Gast bei meiner besten Freundin. Es gab Kaffee, Blaubeerkuchen und Nachmittagsgespräche. Ihre Tochter, die kleine Paula, wirkte bedrückt. Auf die Frage, was denn los sei, antwortete sie: "Ich bin traurig für Emil. Emil hat keinen Papa. Aber dafür hat der Emil zwei Mamas." Mich auf ein ernstes Gespräch vorbereitend, gelobte ich still, dass ich altersgerecht aber ehrlich sprechen würde. "Und glaubst Du, das ist ein Problem für Emil?", begann ich vorsichtig.