Gäubodenvolksfest

Wetter trübt Gäubodenvolksfest-Bilanz: Weniger Besucher, weniger Umsätze


Die Bilanz für das diesjährige Gäubodenvolksfest fiel eher bescheiden aus. Ein schönes Fest war es für die meisten Besucher trotzdem. (Foto: Fotowerbung Bernhard)

Die Bilanz für das diesjährige Gäubodenvolksfest fiel eher bescheiden aus. Ein schönes Fest war es für die meisten Besucher trotzdem. (Foto: Fotowerbung Bernhard)

Von Patrick Beckerle und Redaktion idowa

"Gibt's neue Rekorde?": Diese Frage hört Straubings Oberbürgermeister Markus Pannermayr laut eigener Aussage während des Gäubodenvolksfestes sehr häufig. Dieses Jahr aber so gut wie nie. Offenbar war vielen Straubingern schon klar, dass das diesjährige Gäubodenvolksfest dank Hitze-Welle und Unwetter-Wochenende nicht unbedingt in bester Erinnerung bleiben wird. Und so witzelte Pannermayr bei der abschließenden Pressekonferenz folgerichtig: "Neue Bestwerte könnten wir höchstens in Sachen Hitze und Wasser- sowie Salatverkauf aufstellen".

Bei den Besucherzahlen und den Umsätzen schaut es dagegen schlecht aus: Insgesamt besuchten in diesem Jahr rund 1,26 Millionen Menschen das Gäubodenvolksfest - rund 140.000 weniger als 2014. Auch die Festwirte bekamen die Folgen der tropischen Temperaturen (an acht von elf Festtagen herrschten Durschnittstemperaturen von rund 35 Grad) zu spüren: Die Umsätze gingen nach einer ersten Hochrechnung um rund 20 Prozent zurück. Statt Spanferkel und Schweinebraten bestellten die meisten Gäste heuer lieber kalte Speisen wie Salate oder Brotzeitbrettl. Ähnlich sieht es auch beim Bier aus: Hier gingen "nur" 7.500 Hektoliter (2014: 8.000) weg - dafür wurden deutlich mehr Radlermaßen oder Wasser getrunken. Auch die Schausteller meldeten in diesem Jahr Umsatzeinbußen von rund 20 Prozent: Neben der Hitze war daran vor allem das verregnete zweite Wochenende schuld. Die negative Bilanz setzt sich auf der Ostbayernschau fort: Diese zählte rund 390.000 Besucher - 60.000 weniger als im Vorjahr.

Anders sieht es dagegen bei der Polizei-Bilanz aus: Diese meldete 2015 deutlich gestiegene Fallzahlen. So sei die Zahl der Körperverletzungen auf dem Volksfestgelände zwar um 25 Prozent gesunken (von 39 auf 29), in der Innenstadt aber um über 100 Prozent gestiegen (von 17 auf 37). Dafür seien die Schlägereien weniger intensiv gewesen - schwere Verletzungen waren zum Glück Fehlanzeige. Alles in allem spricht die Polizei daher trotzdem von einem friedlichem Fest.

Markus Pannermayr gab sich in seinem Schlusswort dann auch sehr versöhnlich. Er fand es beeindruckend, wie viele Leute trotz der extremen Temperaturen zum Gäubodenvolksfest gekommen waren: "Das zeigt für mich, welche Anziehungskraft das Gäubodenvolksfest hat." Eine Fortsetzung im nächsten Jahr sei deswegen, so der OB mit einem Augenzwinkern, sehr wahrscheinlich. Ein Termin steht auch schon fest: Vom 12. bis 22. August 2016 wird Straubing wieder sein "Trumm vom Paradies" feiern.

Bei der Pressekonferenz wurden wie jedes Jahr auch viele Zahlen rund um das diesjährige Gäubodenvolksfest vorgestellt. Eine kleine Auswahl:

- 1.260.000 Menschen besuchten das Gäubodenvolksfest 2015 - 750.000 Liter Bier wurden ausgeschenkt - 390.000 Leute statteten der Ostbayernschau einen Besuch ab - 19.085 Einsatzstunden wurden allein von der Feuerwehr geleistet - 16.000 Volksfesttaler wurden verkauft - 1.500 Einsätze bzw "Versorgungen" hatte in diesem Jahr das BRK - 300 Verwarnungen musste die Polizei wegen Parkplatz-Vergehen aussprechen - 66 Fälle von Körperverletzung meldete die Straubinger Polizei - 30 Ochsen vom Spieß wurden in diesem Jahr verspeist - 2 Unwetterwarnungen vermiesten vielen Schaustellern das Geschäft - 0 neue Rekorde wurden dieses Jahr aufgestellt