Kinder-Uni in Straubing

Wenn’s stinkt und raucht


Mit einer Gießkanne voll Kohlendioxid löschte Prof. Riepl vier brennende Kerzen ganz ohne Wasser. (Foto: fun)

Mit einer Gießkanne voll Kohlendioxid löschte Prof. Riepl vier brennende Kerzen ganz ohne Wasser. (Foto: fun)

Ganz nah ran durften die rund 120 Teilnehmer der neunten Vorlesung der Kinder-Uni am Dienstagnachmittag im Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe. Prof. Dr. Herbert Riepl vom Wissenschaftszentrum hatte zusammen mit Doktorand Christian Beck eine ganze Fülle von faszinierenden Versuchen zum Thema "Von Cola, Nüssen und Chemie" vorbereitet. Immer wieder musste Prof. Riepl den Wissensdrang der jungen Studenten zügeln, die zu gern selbst getestet hätten, wie eisig sich minus 200 Grad kalter flüssiger Stickstoff tatsächlich anfühlt.

Das Wissen, mit dem die Kinder in die Vorlesung kamen, beeindruckte Prof. Riepl immer wieder. Richtige Experten unter den Jung-Studenten wussten auf Anhieb, dass Cola nicht nur Wasser, Säure, Zucker und Koffein, sondern auch viel Kohlendioxid enthält. Und dass Kohlendioxid schwerer ist als Luft. Und dass Kohlendioxid sogar Sauerstoff verdrängt und deshalb eine Kerze einfach ausgeht, wenn die Flamme in den Bereich des Kohldioxids gelangt. Oder dass Kohlendioxid deshalb auch bei einigen Feuerlöschern zum Einsatz kommt.

Warum er bei seinen Versuchen eine Schutzbrille trage, konnte Prof. Riepl, der selbst sichtlich Spaß bei seiner Vorlesung hatte, leicht beantworten: "Weil nichts wichtiger ist, als die Augen, und wir Chemiker manchmal Dinge machen, die wirklich gefährlich sind." Außerdem brauche ein Chemiker viel Geduld, bis die gewünschte Reaktion seiner Chemikalien eintritt. Mit Trockeneis ließ er einen zugeknoteten Luftballon sich wie von Geisterhand selbst aufblasen. Als sich das feste Eis schließlich vollständig in Gasform verwandelt hatte, tauchte Prof. Riepl den Ballon in flüssigen Stickstoff und verwandelte das Trockeneis wieder in seinen festen Zustand zurück.

Besonders beeindruckend fanden die Kinder einen Seifenblasenversuch: Einen großen Topf hatte Prof. Riepl mit Kohlendioxid gefüllt und nun durften alle Kinder Seifenblasen in den Topf schweben lassen, die aber vom Gas daran gehindert wurden, auf den Boden zu sinken.

Richtig viel Rauch stieg ganz am Ende der über einstündigen Vorlesung auf, als der Professor ein Magnesiumband anzündete. Das brennende Magnesium sorgte für grelles Licht und jede Menge Rauch. "Wir müssen nur aufpassen, dass der Rauchmelder nicht anspricht, damit nicht die Feuerwehr anrückt", warnte Prof. Riepl seine Zuhörer, die von den vielen rauchenden Chemikalien fasziniert waren. -fun-

Wenn die Atemluft von Doktorand Christian Beck in eine spezielle Lösung kommt, wird die ursprünglich glasklare Flüssigkeit durch das Kohlendioxid trüb. (Foto: fun)

Wenn die Atemluft von Doktorand Christian Beck in eine spezielle Lösung kommt, wird die ursprünglich glasklare Flüssigkeit durch das Kohlendioxid trüb. (Foto: fun)