Das erste Jahr Universität

Von der Schule an die Uni: Mit Glühwein in die Vorlesung


Magdalena Zißler studiert seit diesem Semester Medien- und Kommunikationswissenschaften an der Uni Passau.

Magdalena Zißler studiert seit diesem Semester Medien- und Kommunikationswissenschaften an der Uni Passau.

Von Tanja Pfeffer

Mit dem ersten Unitag beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Wir "Quietschies" sind noch hochmotiviert und beschäftigt mit der neuen Wohnung und den ersten Studentenpartys und plötzlich stellt sich die Frage: Wie funktioniert das eigentlich mit dem Stundenplan?

An der Uni muss man sich den nämlich selbst erstellen und das kann am Anfang schon Probleme bereiten, insbesondere wenn man weder weiß, welche Veranstaltungen man überhaupt besuchen soll, noch wie man mit dem Online-Programm umzugehen hat. Auch zur Prüfung melden einen hier nicht, wie in der Schule, die Dozenten an. Nein, das müssen wir Studenten selber übers Internet machen. Als frisch gebackener Abiturient wird man hier schon mal auf die Probe gestellt, was das organisatorische Geschick betrifft.

Dass man seine Termine nun selbst organisieren muss, ist aber nicht der einzige Unterschied zwischen Schule und Uni. Während in der Schule Anwesenheitspflicht herrscht, ist es an der Hochschule jedem selber überlassen, ob er kommt oder nicht, zumindest was Vorlesungen, Tutorien und Sprachunterricht angeht. Kein Wunder, da die Teilnehmerzahl oft mehrere 100 Studenten umfasst und es deshalb nicht gerade überschaubar ist, wer da ist und wer nicht. Außerdem ist das Studium ja im Gegensatz zur Schule keine verpflichtende Angelegenheit. Wenn man also mal einen Termin hat oder einfach mal keine Lust, interessiert das niemanden. Dadurch hat man kaum Kontakt zu den Lehrpersonen. Auch das Verhältnis zu Kommilitonen ist ganz anders. Da es keine Klassengemeinschaft mehr gibt, läuft man täglich unzähligen anderen Gesichtern über den Weg, von denen man den Großteil nicht kennt.

Ein weiterer großer Unterschied sind die Verhaltensregeln, die an der Schule schon wesentlich strikter sind als an einer Universität. Neben der fehlenden Anwesenheitspflicht ist auch das "Konsumverhalten" eines Studenten etwas anders als das eines Schülers. Von vielen verschiedenen Sorten an Schokolade über Eier bis hin zu alkoholischen Getränken wird an den Uni-Cafeten so ziemlich alles angeboten. Da kann man sich im Sommer schon mal mit einem kühlen Bier oder im Winter mit einem wärmenden Glühwein in die Vorlesung setzen. Alkohol- und draußen ein Rauchverbot sind hier eher ein Fremdwort, aber Studenten sind ja für gewöhnlich sehr vernünftig.

Das alles soll allerdings nicht heißen, dass man als Student den ganzen Tag nur faul herumsitzt und Bier trinkt. Irgendwann kommt auch hier die Phase, in der man richtig büffeln muss, um die vielen Prüfungen zu bestehen - und das in jedem Semester.