Landkreis Regensburg

Wegen Behördenverlagerung: Straubinger Stadtrat möchte Söder vom Gäubodenvolksfest ausladen


Finanz- und Heimatminister Markus Söder sollte heuer eigentlich das Gäubodenvolksfest eröffnen. (Foto: Peter Kneffel/dpa)

Finanz- und Heimatminister Markus Söder sollte heuer eigentlich das Gäubodenvolksfest eröffnen. (Foto: Peter Kneffel/dpa)

Die Entscheidung der Staatsregierung und des Heimatministeriums zur Behördenverlagerung hat nicht nur Oberbürgermeister Markus Pannermayr verstimmt. Auch SPD-Stadtrat Fritz Geisperger stinkt's gewaltig: Er will deshalb Finanz- und Heimatminister Markus Söder, der heuer das Gäubodenvolksfest eröffnen soll, wieder ausladen.

Geisperger stellt dazu einen Antrag zur Stadtratssitzung am 27. April, dass der Aufsichtsrat der Straubinger Ausstellungs- und Veranstaltungs GmbH gebeten wird, "die Einladung zur Eröffnung des Gäubodenvolksfestes 2015 an Herrn Staatsminister Dr. Markus Söder wieder zurückzunehmen". Mit der Entscheidung zur Behördenverlagerung sei Straubing zum wiederholten Male massiv benachteiligt worden, begründet Geisperger den Antrag. Verantwortlich für diese Entscheidung sei nicht zuletzt Söder. Zudem fordert Geisperger den Stadtrat und alle städtischen Gremien auf, gegen diese "bereits Jahrzehnte anhaltende Benachteiligung" auf allen Ebenen und mit allen Möglichkeiten zu protestieren: "Die Rücknahme der Einladung an Dr. Markus Söder ist eine erste Aktion eines nachhaltigen Protests." Es sei der Straubinger Bevölkerung und ihren Gästen nicht zuzumuten, sich bei der Volksfesteröffnung "inhaltsleere Phrasen anzuhören, während in anderen Kommunen Fakten geschaffen werden, die Straubing benachteiligen".

Update (16.45 Uhr):
Mittlerweile hat sich auch Straubings Oberbürgermeister Markus Pannermayr (CSU) zu dem Thema geäußert. Auf seiner Facebookseite schrieb er, es sei "gute Tradition, dass der Straubinger Oberbürgermeister den Eröffnungsredner des Gäubodenvolksfestes einlädt. Selbstverständlich gilt meine Einladung an Staatsminister Dr. Markus Söder weiterhin, ich freue mich auf sein Kommen". Zum Thema Behördenverlagerung schrieb Pannermayr: "In den letzten Tagen habe ich mehrfach zum Ausdruck gebracht, dass ich mit der Berücksichtigung Straubings nicht zufrieden bin. Das werde ich in aller Deutlichkeit auch weiterhin vertreten, aber auf der sachlichen Ebene". Er lege "Wert darauf, dass die Tradition der Gastfreundschaft in Straubing gewahrt bleibt."