Shoppingnacht

"Tracht ist natürlich immer ein Thema"

Der Stadtmarketing-Chef über die Organisation von "Schlaflos" und das Thema "Austria"


Das Stadtmarketing-Team mit Sebastian Zollner und Petra Müller unter der Leitung von Matthias Reisinger (rechts) organisiert die Shoppingnacht "Schlaflos".

Das Stadtmarketing-Team mit Sebastian Zollner und Petra Müller unter der Leitung von Matthias Reisinger (rechts) organisiert die Shoppingnacht "Schlaflos".

Sie gehört zu den festen Terminen der Stadt: die lange Shoppingnacht "Schlaflos". Stadtmarketing-Chef Matthias Reisinger über die Herausforderungen, die hohen Kosten und die optische Gestaltung des Stadtplatzes.

Straubinger Tagblatt : Herr Reisinger, warum haben Sie sich für das Motto "Austria" entschieden?

Matthias Reisinger : Wir überlegen immer ein Jahr vorher, was wir im nächsten Jahr machen. Dieses Jahr war es so, dass wir wieder zu einem Motto zurückwollen, das wie Brasilien Lebensfreude ausstrahlt. Die vergangenen Jahre war das Thema durch die Stadtjubiläen vorgegeben. Deshalb wollten wir wieder ein Länderthema.

Es hat nichts mit der Partnerstadt Wels zu tun?

Wir wollten ein Thema, bei dem wir eine Kultur und ein Land präsentieren. Nach Absprache mit allen Beteiligten fiel die Wahl dann auf Österreich. Wir hatten es schon öfter am Schirm, weil das Thema auch viel Raum für musikalische, kulturelle und gastronomische Gestaltung gibt.

Was ist für Sie typisch Österreich?

Im musikalischen Bereich wollen wir Austropop bespielen, aber auch Mozart oder Beethoven. Dann gehören Kaiserin Sissi oder Spezialitäten wie Mozartkugeln oder das Wiener Schnitzel natürlich mit dazu. Wir schneiden aber auch das Thema Volksmusik an und bauen die Berge mit einem Kletterturm mit ein. Wir haben versucht, so gut es geht, auch alle Seitengassen miteinzubeziehen. Die großen Attraktionen werden aufgrund der Infrastruktur am Stadtplatz stattfinden.

Wie wird sich das Thema am Stadtplatz optisch wiederfinden?

Wir werden, wo sich die Möglichkeit bietet, den Stadtplatz mit Fahnen bestücken. Die Fahnenmasten von früher gibt es leider nicht mehr. Wir stellen aber für die Gastronomen und Geschäfte Dekoration bereit, damit sie diese passend schmücken können. Die Mitwirkenden sind mit dem Thema sehr zufrieden und freuen sich auf "Schlaflos". Je mehr mitmachen, desto runder ist das Gesamtbild. Wir überlegen immer, was im Budget ist und was jeder leicht umsetzen kann.

Wünschen Sie sich, dass die Besucher in Tracht kommen?

Tracht ist natürlich immer ein Thema. Wir haben auch eine Trachtenmodenschau. Wenn die Besucher in Tracht kommen, ist es für das Gesamtbild schön. Wir zwingen aber keinen ( lacht ). Jeder kann kommen, wie er will, die Hauptsache ist, dass er an diesem Tag Spaß hat.

Wie hat sich "Schlaflos" verändert und entwickelt?

Grundsätzlich ist es so, dass "Schlaflos" schon immer gut angenommen wurde. In der Stadt werden Sonderöffnungszeiten nicht zu oft eingesetzt. Man beschränkt sich, daher wird es auch nicht zu viel. "Schlaflos" hat sich zum Besuchermagnet entwickelt. Uns geht es nicht darum, dass alle an diesem Tag viel einkaufen. Für uns ist wichtig, dass Leute nach Straubing kommen - auch aus Regensburg, Landshut oder München. Geschäfte können sich präsentieren. Dadurch kommt vielleicht der ein oder andere auch unter dem Jahr einmal nach Straubing.

Was sind die Herausforderungen der Organisation?

Natürlich immer das Thema Finanzierung. "Schlaflos" kostet mit den Ausgaben der Werbegemeinschaft mittlerweile rund 25 000 bis 30 000 Euro. Es ist immer abhängig von Programm und Bühnentechnik. Unterm Strich sollte das Minus 10 000 Euro nicht überschreiten. Es ist eine Werbeveranstaltung und wir möchten das Defizit durch Sponsoren, durch Zuschüsse zum Beispiel von den Freunden der Stadt Straubing oder Einnahmen des Getränkeverkaufs so gering wie möglich halten. Der Stadt ist es das wert, denn sie kann sich präsentieren.

Die Sicherheit muss ebenfalls gewährleistet sein.

Bei "Schlaflos" sind die Sicherheitsauflagen noch nicht zu vergleichen mit dem Christkindlmarkt. Man bespricht sich zusammen mit Polizei und Ordnungsamt und überlegt, was notwendig ist. Das Thema Sicherheit in Innenstädten ist grundsätzlich schwierig und muss von Veranstaltern beachtet werden.

Interview: Lena Feldmeier

Info

Die Flyer zur langen Shoppingnacht "Schlaflos" liegen in allen Geschäfte der Stadt und im Amt für Tourismus aus. Sie enthalten einen Lageplan der Attraktionen.