Einer für alle, alle für einen!

Timo Feldmeier (16) spielt Eishockey beim EHC Straubing


Timo Feldmeier spielt in der Junioren-Mannschaft des EHC Straubing.

Timo Feldmeier spielt in der Junioren-Mannschaft des EHC Straubing.

Von Timo Feldmeier

Die Anzeigentafel zeigt 19:48 an. Noch zwölf Sekunden im letzten Drittel des Spiels bleiben, um das Führungstor zum 4:3-Sieg zu erzielen. Wir nehmen eine Auszeit und stellen den Torhüter für einen sechsten Feldspieler vom Eis. Der Einwurf ist im gegnerischen Drittel. Ein Pass zum Verteidiger. Er schießt. Der Torhüter greift daneben... Toooooooor!

So geht es mir und meinem Team beim Eishockey oft. Seit ich mit drei Jahren das erste Mal auf Schlittschuhen stand, war für mich klar: Ich will Eishockey spielen wie die Straubing Tigers. Ab meinem sechsten Lebensjahr durfte ich dann endlich bei der Bambini-Mannschaft des EHC mittrainieren. Mittlerweile bin ich fast 16 Jahre und immer noch begeisterter Eishockeycrack in der Schüler-Mannschaft des EHC Straubing.

Das Prinzip dieser Sportart ist einfach. Zwei Mannschaften stellen jeweils fünf Feldspieler und einen Torhüter auf das Eis. Nach circa 30 bis 60 Sekunden tauschen die fünf Feldspieler mit anderen. Die Mannschaft, die nach drei gespielten Dritteln mit insgesamt 60 Minuten den Puck mit dem Schläger öfter ins Tor des Gegners befördern konnte, gewinnt das Spiel. Bei einem Unentschieden wird um fünf Minuten verlängert. Fällt auch in dieser Zeit kein Tor, geht es ins Penaltyschießen. Dabei darf jeweils ein Spieler direkt auf den Torhüter zulaufen und versuchen, den Puck ins Tor zu bringen. Beim Eishockey allerdings ist im Gegensatz zum Fußball Körperkontakt erlaubt. Um dem Gegenspieler den Puck abzuluchsen, darf man ihn mit der Schulter gegen die Bande drücken. In der Fachsprache wird das Body-Check genannt. Es gibt aber auch Strafen. Bei einem Foul muss der Spieler für zwei Minuten vom Eis. Damit Verletzungen weitgehend vermieden werden, muss jeder Spieler jede Menge Schutzkleidung tragen. Diese reichen von extra verstärkten Schlittschuhen über eine gepolsterte Hose und einen Brustpanzer bis hin zum Helm. So bleibt der ein oder andere Sturz aufs harte Eis verletzungsfrei.

Momentan spiele ich mit meinen mehr als 20 Mitspielern der Jahrgänge 1998 und 1999 in der Bayernliga. Dort gibt es zwölf Teams aus Bayern, die sich in einer Hin- und Rückrunde miteinander messen. Die Spiele absolvieren wir einmal im gegnerischen und einmal im Heimstadion. Da es nicht in jeder Stadt ein Eisstadion mit einer Nachwuchsmannschaft gibt, fallen die Auswärtsfahrten mit dem Bus auch manchmal länger aus. Die längste Fahrt dieser Saison war etwa dreieinhalb Stunden lang - bis nach Lindau am Bodensee.

Die Saison ist mittlerweile schon vorbei. Das bedeutet aber nicht, dass wir Pause machen. Denn bis im August wieder Eiszeit ist, haben wir Sommertraining, um uns fit zu halten. Wie in jeder Mannschaft gibt es auch bei uns immer wieder mal Meinungsverschiedenheiten und Streit. Die Betreuer und Trainer suchen dann allerdings schnell das Gespräch mit der Mannschaft, damit wir uns wieder auf das Eishockey besinnen können. Denn nicht nur am Eis gilt für uns das Sprichwort: "Einer für alle, alle für einen!"

Zu meinem Beruf werde ich den Sport nicht machen, als Hobby hoffe ich ihn aber noch ganz lange beibehalten zu dürfen, denn ich bin auch nach zehn Jahren immer noch heiß aufs Eis.

Seit zehn Jahren steht Timo in Schlittschuhen auf dem Eishockey-Spielfeld.

Seit zehn Jahren steht Timo in Schlittschuhen auf dem Eishockey-Spielfeld.