Check von Mouillierat

EHC München gegen Straubing: DEL leitet Verfahren ein


Abreibung auf Eishacklerart: Bodnarchuk (r.) nimmt sich Straubings Mouillierat für dessen Hit gegen Bourque vor.

Abreibung auf Eishacklerart: Bodnarchuk (r.) nimmt sich Straubings Mouillierat für dessen Hit gegen Bourque vor.

Von Tabitha Nagy

Münchens Topscorer Chris Bourque verletzt sich nach einem Check von Straubings Kael Mouillierat. "Das war sehr dreckig, er wusste, was er tut."

München - Es braucht einiges, damit Don Jackson, der sonst gerne den Eis-Stoiker gibt, in Rage zu bringen. Am Freitag war es soweit. Nein, nicht die 3:6-Heimpleite des Tabellenführers im bayerischen Kräftemessen gegen die Straubing Tigers erzürnte den Coach des EHC Red Bull München derart, sondern der Check von Kael Mouillierat 8:05 Minuten vor Ende des ersten Drittels gegen Münchens Topscorer Chris Bourque.

DEL-Verfahren gegen Kael Mouillierat und Christian Winkler

Von der blinden Seite kam der 32-jährige Ex-NHL-Spieler angerauscht, zog die Schulter leicht gegen den Kopf. Bourque knallte gegen die Bande. Das Drittel spielte er zu Ende, doch danach fiel er mit einer Oberkörperverletzung aus, auch die Reise zum letzten Spiel der Hauptrunde zu den Krefeld Pinguinen (4:1) trat er nicht an. "Das war ein sehr, sehr dreckiger Hit", echauffierte sich Jackson, "er wusste genau, was er tut, denn er ist ein extrem erfahrener Spieler. Das war ein ganz übler Check von ihm. Ich will nicht einmal seinen Namen in den Mund nehmen."

EHC-Profi Chris Bourque.

EHC-Profi Chris Bourque.

Die DEL leitete gegen Mouillierat ein Ermittlungsverfahren ein, sperrte ihn dann für zwei Spiele. "Mouillierat hat seinen Gegenspieler mit einem unerlaubten Körperangriff rücksichtslos gefährdet und ihn dabei verletzt", hieß es in der Begründung. Auch gegen Münchens Sportdirektor Christian Winkler wurde ein Verfahren wegen "Unsportliches Verhalten gegenüber den Spieloffiziellen" eingeleitet, das Urteil steht noch aus.

Auf Instagram postete ein User, der sich als Straubing-Goalie Jeff Zatkoff ausgab, dazu: "Ein Fanboy-GM rennt zur Strafbank, um die Spieler des Gegners anzuschreien. Er rennt nach dem ersten Drittel und nach dem Spiel in die Schiedsrichter-Kabine, um die Refs zu beschimpfen. So ein unprofessionelles Verhalten habe ich noch nie von jemandem in einer Management-Rolle gesehen. Peinlich!" Ob es sich wirklich um Zatkoff handelt, konnte der Verein auf idowa-Nachfrage nicht beantworten. Es könne auch ein Fan dahinter stecken, man könne aber auch nicht ausschließen, dass es sich um Jeff Zatkoff handle, so die Aussage des Vereins.

Fuchsteufelswild: EHC-Coach Don Jackson.

Fuchsteufelswild: EHC-Coach Don Jackson.

Andrew Bodnarchuk: Faustkampf mit Mouillierat

Die erste Bestrafung für Mouillierat setzte es aber noch auf dem Eis. Münchens Verteidiger Andrew Bodnarchuk nahm sich den Übelchecker zur Brust, forderte den Kanadier zum Faustkampf, der nahm an. Eine Fehlentscheidung, denn die erste Linke von Bodnarchuk war ein Volltreffer, der seinen Gegner gleich ins Wanken brachte. Es war der einzige Münchner Punktsieg des Abends. "Das Spiel hatte definitiv schon einiges von Playoff-Eishockey", sagte Münchens Yasin Ehliz und Teamkollege Maximilian Kastner sagte: "Wir haben viel zu viele Strafen kassiert und so das Spiel aus der Hand gegeben. Wenn wir so spielen, wie in unserer guten Phase, kann kein Team der Liga mithalten."

Aber dafür muss man eben von der Strafbank wegbleiben. Der EHC belegt in der Böse-Buben-Wertung mit 674 Strafminuten Platz zwei hinter Berlin.

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