Straubinger Tagblatt

Tigers holen in Augsburg zwei wichtige Zähler


Das Tor, das die Verlängerung erzwang: Straubings Karl Stewart (links) trifft zum 3:3-Ausgleich. Foto: Schindler/Eishockey NEWS

Das Tor, das die Verlängerung erzwang: Straubings Karl Stewart (links) trifft zum 3:3-Ausgleich. Foto: Schindler/Eishockey NEWS

Von Redaktion idowa

(wel) Besser hätte das Auswärts-Wochenende für die Straubing Tigers kaum enden können: Beim Derby auf der Stadion-Baustelle in Augsburg holten sich die Tigers in einem engen und unterhaltsamen Match beim 4:3-Sieg nach Verlängerung zwei Punkte und brachten damit auch im fünften Auswärtsmatch in Folge Zählbares mit nach Hause, während Augsburg in dieser Saison im eigenen Stadion sieglos bleibt.

"Ich bin insgesamt sehr zufrieden mit der Leistung", so Tigers-Coach Jürgen Rumrich. "Wir haben sehr stark begonnen und das erste Drittel klar dominiert. Es war uns klar, dass Augsburg dann im zweiten Drittel ganz anders auftreten würde. Zum Glück haben wir uns im Schlussdrittel wieder besonnen und sind wieder in die Zweikämpfe gekommen." Ein Faktor waren in diesem Spiel endlich einmal auch die Special Teams für die Tigers: Zwei Tore in Überzahl, zwei in Unterzahl - das reichte zum wichtigen Auswärts-erfolg.

Sein Comeback gab nach Verletzungspause überraschend Billy Trew, der im vierten Block neben Max Forster und Michael Baindl auflief. "Er hat am Freitag noch einmal auf dem Eis trainiert, als wir in Hamburg waren und sich gut und beschwerdefrei gefühlt", erklärte Trainer Rumrich das überraschende Comeback schon an diesem Wochenende. "Nach Absprache mit den Ärzten haben wir uns dann für einen Einsatz entschlossen."

Aus Protest gegen die Sichtverhältnisse im Augsburger Eisstadion nach dem Umbau - von vielen Plätzen ist dann die Sicht auf das Eis eingeschränkt - banden sich die Fans der Augsburger zu Beginn des Spiels Mullbinden um die Augen, um somit ihren Unmut kundzutun. Und sie hätten diese eigentlich gar nicht abnehmen brauchen, denn zu Beginn spielten nur die Straubing Tigers. Wie schon zwei Tage zuvor in Hamburg (idowa berichtete) begannen die Niederbayern engagiert und waren die bessere Mannschaft. Aktiver und präsenter setzte man die Gastgeber immer wieder unter Druck, aber es dauerte bis zur 14. Minute, ehe der ersehnte Führungstreffer fiel. In Überzahl fand ein wahrer "Schlagschuss-Hammer" von Stephan Wilhelm den Weg ins Tor. Erst nach 15 Minuten tauchten die Gastgeber erstmals gefährlich vor Dimitri Pätzold auf, Jonathan Paiement wurde aber von Karl Stewart regelwidrig gelegt. Doch in Unterzahl legten die Tigers sogar den zweiten Treffer nach. Mapletoft wurde mustergültig von Draxinger bedient und ließ Nationalkeeper Endras bei seinem Alleingang keine Chance. Doch noch in der gleichen Überzahl gelang Augsburg der Anschluss. Radja überwand Pätzold von halbrechts mit einem Schlenzer. Kurz vor Drittelende hatte Hahn dann noch die Großchance zum dritten Straubinger Treffer, zögerte aber zu lange.

Panther machen Druck
Dies wurde dann im zweiten Drittel bestraft, denn beide Teams waren nun nicht mehr wiederzuerkennen. Augsburg machte nun Druck, Straubing wirkte immer wieder anfällig in der Verteidigung und kam überhaupt nicht mehr richtig in die Zweikämpfe. Schon nach 28 Sekunden deutete ein Lattentreffer von D'Aversa an, dass Augsburg nun viel engagierter sein würde. So erspielten sich nun die Gastgeber in einer munteren und unterhaltsamen Partie mit Chancen auf beiden Seiten ein Übergewicht, auch wenn der Ausgleich glücklich zustande kam. Bentivoglio schaufelte den Puck aus spitzem Winkel eher harmlos Richtung Tor, wo Calvin Elfring den Puck noch berührte, so dass aus keiner Torchance plötzlich der Ausgleich wurde. Augsburg setze nach, erspielte sich ein Chancenplus und ging kurz vor Drittelende erstmals in Führung. Gerade als Karl Stewart nach seiner dritten Strafzeit des Abends wieder aufs Eis kam, traf Olver im Nachschuss. Und genau eine Sekunde vor Drittelende wäre beinahe noch der vierte Treffer gefallen, aber Radja scheiterte an der Latte.

Und war im ersten Drittel Straubing überlegen, im zweiten Augsburg, so entwickelte sich das Schlussdrittel ausgeglichen. Straubing kämpfte sich ins Spiel zurück, drängte auf den Ausgleich und wurde in Überzahl belohnt. In der Schlussphase hatten beide Teams Möglichkeiten zum Sieg, aber das Unentschieden nach 60 Minuten ging in Ordnung.

In die Verlängerung gingen die Tigers nach einer Strafzeit gegen Andy Canzanello in Unterzahl, aber nach 56 Sekunden gelang ihnen trotzdem der Siegtreffer. Als Augsburgs Smith beim Bully der Schläger brach, spielte Calvin Elfring bei einer Einzelaktion volles Risiko, setzte sich schön durch, scheiterte zwar an Torhüter Endras, aber Lee Goren hatte keine Mühe, den Nachschuss zum viel umjubelten Siegtor im Gehäuse unterzubringen.

Mehr dazu lesen Sie im Straubinger Tagblatt vom 25. Oktober 2010!