Nach Gasaustritt im Eisstadion

Straubing kein Einzelfall

Ammoniak-Vorfälle in deutschen Eisstadien in den vergangenen zehn Jahren


Die Eispiste in Straubing sollte saniert werden.  Foto: privat

Die Eispiste in Straubing sollte saniert werden. Foto: privat

Unfälle mit der chemischen Verbindung wie im Straubinger Eisstadion sind in Deutschland kein Einzelfall, immer wieder kommt es zu einem ungewollten Austritt. Gäuboden aktuell fasst die Vorfälle in deutschen Eishallen in den vergangenen zehn Jahren zusammen.

• Eisstadion Ludwigshafen:

In der Stadt in Baden-Württemberg hat sich im Oktober 2016 ein Ammoniak-Unfall ereignet. Problem in Ludwigshafen war ein Gasleck an der Kühlanlage des Stadions. Nach Bekanntwerden räumten die Einsatzkräfte ein Schwimmbad und eine Leichtathletikhalle. Verletzte gab es keine.

• Eisstadion Bad Tölz:

Einen Großeinsatz hat der Eismeister des Eisstadions Bad Tölz im Oktober 2016 ausgelöst. In der Trainingshalle wollte der Stadtwerke-Mitarbeiter Gummimatten befestigten. Dabei bohrte er eine Ammoniakleitung an und verletzte sich bei dem Vorfall leicht. 150 Einsatzkräfte waren daraufhin beschäftigt das flüssige Ammoniak zu binden. Die Halle musste für einige Tage geschlossen bleiben.

• Stuttgarter Eissportzentrum:

Im September 2012 ist es in Stuttgart-Degerloch zu einem Ammoniak-Alarm gekommen. Zwei Arbeiter verletzten sich dabei leicht. Insgesamt 600 Kinder mussten daraufhin evakuiert werden - sie besuchten einen Kindergarten und die Waldorfschule in der Nähe des Stadions. Der Grund für den Austritt in Degerloch: eine geplatzte Dichtung an der Kühlanlage.

• Eissporthalle Bad Kissingen:

Im Februar 2012 ist in Unterfranken, in der Bad Kissinger Eissporthalle Ammoniak ausgetreten. Zehn Verletzte erlitten Atemwegsreizungen. 160 Einsatzkräfte waren im Einsatz und evakuierten 20 Menschen. Experten stellten fest, dass eine fehlerhafte Ringdichtung im Maschinenraum der Grund dafür war.

• Eishalle Reutlingen:

Bei einem Ammoniak-Unfall in der Reutlinger Eislaufhalle im Juli 2009 wurden acht Menschen leicht verletzt. Wegen Sanierungsarbeiten war zu dieser Zeit das Dach abgedeckt. Durch die Sonneneinstrahlung kam es im Ammoniakbehälter zu einem Überdruck - das Überdruckventil löste aus und lies das Gas ins Freie strömen. Die Einsatzkräfte brachten daraufhin 250 Menschen in Sicherheit.

Darüber hinaus haben immer wieder Unternehmen Probleme, in denen Güter gekühlt werden müssen. So zum Beispiel im vergangenen Jahr in Thüringen, als im Schlachthof Altenburg 115 Kilogramm Ammoniak austraten.