In Wenzenbach brennt der Baum

Hunderttausende Euro veruntreut? Landratsamt prüft Disziplinarverfahren gegen Ex-Bürgermeister


Symbolbild: Marijan Murat/dpa

Symbolbild: Marijan Murat/dpa

Von Matthias Jell und Redaktion idowa

Von wegen besinnliche Zeit! Im beschaulichen Wenzenbach im Landkreis Regensburg brennt der Baum. Im Fokus der Kritik: Ex-Bürgermeister Josef Schmid und dessen Geschäftsführer. Beide sollen Gelder im sechsstelligen Bereich veruntreut haben.

Dem möglichen Finanzskandal war der Bayerische Kommunale Prüfungsverband erst durch eine Prüfung des Finanzamts im Mai 2014 auf die Schliche gekommen. Die Rechtsaufsicht im Landratsamt ist seit August 2014 informiert.

Am Mittwoch gab ein Sprecher des Landratsamts Regensburg bekannt, dass "der geschäftsleitende Beamte von Wenzenbach am 25.11.2014 auf Beschluss des Gemeinderats in nichtöffentlicher Sitzung mit sofortiger Wirkung vom Dienst suspendiert worden ist".

Tags darauf legt das Landratsamt nach. "Nach eingehender Prüfung ist die Rechtsaufsicht im Landratsamt zu dem Ergebnis gekommen, dass die Vorfälle in Wenzenbach auch disziplinarisch überprüft werden müssen", heißt es in einer offiziellen Mitteilung. Für die Durchführung eines Disziplinarverfahrens gegen Beamte in Gemeinden ist grundsätzlich der jeweilige Dienstherr (die Gemeinde), gegen erste Bürgermeister grundsätzlich das Landratsamt zuständig. Das Landratsamt und die Gemeinde Wenzenbach beabsichtigen die Durchführung beider Disziplinarverfahren auf die Landesanwaltschaft Bayern zu übertragen.