Pentling/Münster

Höhlenbewohner statt Familienvater: Das kuriose Ende einer Vermisstensuche


In einer kleinen Höhle an einem Berghang an der Donau bei Pentling hatte sich der seit zwei Jahren vermisste Mann aus Münster seit Monaten eingenistet.

In einer kleinen Höhle an einem Berghang an der Donau bei Pentling hatte sich der seit zwei Jahren vermisste Mann aus Münster seit Monaten eingenistet.

Von Redaktion idowa

Einen derartigen Fall erlebt man in Reihen der Polizei auch nicht alle Tage: Nach über zwei Jahren konnte man einen aus Münster (Nordrhein-Westfalen) vermisst gemeldeten 65-jährigen Mann wieder ausfindig machen - gefunden wurde er in einer Höhle bei Pentling (Kreis Regensburg).

Verschwunden war der Mann im September 2014 aus Münster. Besonders seltsam: seine Ehefrau war zu dieser Zeit bereits schwanger. Warum er ohne ein Wort mit Sack und Pack verschwand, bleibt wohl sein Geheimnis. Es lagen damals keinerlei Hinweise auf ein Verbrechen vor. Bekannt ist, dass den Mann einige Erkrankungen plagten. Daher wurde fieberhaft nach ihm gesucht. Mehr als zwei Jahre später tauchte der Vermisste plötzlich wieder auf. Und zwar nicht etwa, weil er von sich aus den Weg in sein altes Leben gesucht hätte, sondern weil besorgte Bürger in Pentling die Polizei Neutraubling alarmierten. Sie hatten beobachtet, dass ein Mann in einer kleinen Höhle an einem Berghang an der Donau haust. Und das schon seit mehreren Monaten. Zu dieser kalten Jahreszeit alles andere als empfehlenswert.

Als die Polizei am gestrigen Mittwoch bei der Höhle eintraf, war relativ schnell klar, dass es sich dabei um den 2014 in Münster vermisst gemeldeten Mann handelt. "Er war in einem guten gesundheitlichen Zustand und sah auch sehr gepflegt aus", berichtet ein Polizeisprecher auf idowa-Nachfrage. Offenbar hatte der 65-Jährige in den letzten Monaten trotz Höhlendasein die Körperhygiene nicht schleifen lassen. Laut Polizeiinformationen hatte sich der Mann in einem nahegelegenen Gasthof regelmäßig geduscht.

Die Polizei überbrachte dem 65-Jährigen gleich zwei Nachrichten: zum einen sei er seit mehr als zwei Jahren als vermisst gemeldet. Zum anderen sei er in der Zwischenzeit Vater geworden.

Zwar hatte es sich der Mann in seiner kleinen Höhle so bequem wie irgendmöglich eingerichtet, trotzdem war auch er froh, dass er die bitterkalte Höhle für eine Nacht gegen eine gut geheizte Zelle auf dem Polizeirevier eintauschen durfte. Für die nächsten Tage hat die Gemeinde dem Mann eine Unterkunft zur Verfügung gestellt - kostenfrei. Der 65-Jährige muss Weihnachten also nicht in seiner Höhle verbringen - auch wenn ihm diese laut eigenem Bekunden einen herrlichen Panoramablick auf die Donau bot.