Kallmünz

Amokläufer (29) in Psychiatrie - Was trieb ihn zu diesem Wahnsinn?


Symbolbild: Bernd Weissbrod/dpa

Symbolbild: Bernd Weissbrod/dpa

Von Matthias Jell und Redaktion idowa

Ein 29-Jähriger aus Kallmünz hielt in der Nacht von 2. auf 3. April Polizei, Feuerwehr, Rettungskräfte und letztliche sogar das SEK auf Trab.

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Wie berichtet, war der Mann am Donnerstagabend mitten auf dem Marktplatz völlig durchgedreht. Zunächst schlug er ohne Anlass unvermittelt auf einen Passanten ein und verletzte ihn. Mehreren Zeugen gelang es daraufhin nicht, den 29-Jährigen zu bändigen. Im Gegenteil: er wurde zunehmend aggressiver und schlug auf ein Auto ein. Daraufhin suchten sämtliche Passanten Zuflucht in einer nahegelegenen Metzgerei und schlossen sich dort ein.

Der Mann selbst verbarrikadierte sich in seiner Wohnung. Auf Drängen der Polizei, das Gebäude zu verlassen, entgegnete er: "Wenn ihr meine Wohnung betretet, passiert was!"

Nachdem der 29-Jährige bei der Polizei kein unbeschriebenes Blatt war, wurden weitere Einsatzkräfte angefordert und Anwohner evakuiert. Erst im Laufe des Abends stürmte der Mann plötzlich aus seiner Wohnung und bespritzte zwei Polizisten mit einer ätzenden Flüssigkeit. Um welche Flüssigkeit es scih dabei handelte, soll eine Laboruntersuchung in den kommenden Tagen zeigen.

Mit Feuerlanze und Messer das SEK attackiert

Gegen 4 Uhr nachts stürmte schließlich das SEK das Gebäude. Der 29-Jährige setzte daraufhin das Treppenhaus in Brand und attackierte die Einsatzkräfte mit einer Feuerlanze und einem Messer. Es gelang dem SEK dennoch, den Mann festzunehmen. Zwei SEK-Beamte erlitten dabei jedoch Rauchgasvergiftungen.

Mittlerweile befinden sich sowohl der zusammengeschlagene Passant, als auch die vier verletzten Polizeibeamten auf dem Weg der Besserung.

Das Motiv für den Amoklauf des 29-Jährigen ist derweil noch völlig unklar, zumal der Mann sämtliche Angaben zu der Tat verweigert.

Gegen ihn wird wegen versuchten Mordes, versuchten Totschlags, schwerer Brandstiftung und gefährlicher Körperverletzung ermittelt. Er befindet sich aufgrund eines Unterbringungsbefehls mittlerweile in einem psychiatrischen Krankenhaus.