Nominierungsversammlung
Bürgermeisterwahl in Viechtach: Franz Wittmann (CSU) offiziell nominiert

Thomas Hobelsberger
Bürgermeister Franz Wittmann (4.v.l.) erhielt auf der Nominierungsversammlung des Viechtacher CSU 100 Prozent der abgegebenen gültigen Stimmen. (v.l.) Landrat Ronny Raith, Vorsitzender der CSU-Kreistagsfraktion Edwin Schedlbauer, Vorsitzende der Orts-CSU Agnes Brücklmeyer, stv. Vorsitzender der Orts-CSU Dr. Stefan Brücklmayer und CSU-Fraktionsfüherer im Viechtacher Stadtrat Albert Dirnberger
Ein Bürgermeister, der anpackt, ein Macher will er sein. Nicht umsonst sei er Handwerker. Vielleicht nicht der größte Diplomat, aber dafür ein Mann mit Tatendrang und „Ideen für die Stadt, die nur so aus ihm heraussprudeln“, wie einer der Redner betonte. Am Mittwochabend nominierte die CSU im Gasthaus „Zum Peter“ Franz Wittmann zum Bürgermeisterkandidaten. Seit 2014 ist er Viechtachs Rathauschef und will ab März 2026 in seine dritte Amtszeit starten. Die Christsozialen stehen jedenfalls geschlossen hinter ihm: Wittmann bekam am Ende der Versammlung 100 Prozent der gültigen 31 Stimmen. Er nahm die Nominierung – sichtlich gerührt – an.
Von Kreistags-Fraktionssprecher Edwin Schedlbauer, CSU-Ortsvorsitzender Agnes Brücklmayer, stellvertretendem Ortsvorsitzenden Stefan Brücklmayer und Stadtrats-Fraktionssprecher Albert Dirnberger gab es viel Lob. Der 62-Jährige habe in seiner elfjährigen Amtszeit viel erreicht. Landrat Ronny Raith (später Wahlleiter) verband seine Rede mit einem Appell für die Demokratie. Auch MdL Stefan Ebner wollte eigentlich kommen – die „Zuverlässigkeit“ der Deutschen Bahn, so Agnes Brücklmayer, habe ihm aber einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Kurze Wege zu CSU-Mandatsträgern
Schedlbauer, der Wittmann auch offiziell vorschlug, stellte klar: „Wennst den Franz brauchst, ist er da.“ Positiv verglich er seine Amtszeit mit der seines Vorgängers. Wittmann sei kein Diplomat, sondern „Macher“, und das komme im Stadtrat vielleicht manchmal nicht so gut an. „Er fragt halt nicht immer alle und es geht manchmal schneller.“ Ein Kommunalpolitiker müsse auch viel einstecken und aushalten können. „Auch das kann er, der Franz. Wir können keinen besseren haben.“ Wichtig seien für die Stadt auch die kurzen Wege des Bürgermeisters zu den CSU-Mandatsträgern im Kreis, Land und Bund.
Stellvertretender Ortsvorsitzender Stefan Brücklmayer erklärte, man habe mit Wittmann zwar „Höhen und Tiefen“ gehabt. Die Ideen würden nur so aus ihm heraussprudeln und man habe beinahe Schwierigkeiten, hinterherzukommen. „Aber das ist gut so. Ohne Ideen und nur mit Verwalten würde vieles nicht passieren.“ Wittmann habe es wieder geschafft, einen geregelten Haushalt aufzustellen, bringe die Stadtentwicklung mit Baugebieten voran und seine Ideen, von Schmankerlwanderung bis Schweinegrillfest, machen Viechtach überregional bekannt. Wenn die anderen Parteien „auch so fortschrittlich gedacht hätten wie der Franz“ hätte Viechtach auch einen Campus. Nur durch Wittmanns Beharrlichkeit mit der Firma Karl sei die Lücke am Stadtplatz dann doch gefüllt worden.
Unter seinem Vorgänger Bruckner sei viel liegen geblieben – Investitionsstau, schlechte städtische Substanz, ein riesiger Schuldenberg – all diese Missstände, so Brücklmayer, habe Wittmann aufarbeiten müssen. „Der Franz hat viel vorwärtsgebracht. Unter Bruckner wäre weitergeschludert worden, unter anderen Kandidaten wären wir in eine Verwaltung ohne innovative Ideen übergegangen. Die Stadt wäre nicht da, wo sie jetzt ist.“ Wittmann habe noch was vor. Die Orts-CSU stehe hinter ihm.
und Stadtrats-Fraktionssprecher Albert Dirnberger betonte: Trotz seiner Krankheit habe der Bürgermeister die Kraft und den Mut gehabt, die Dinge, die er sich in den Kopf setzt, durchzusetzen und sich gegen Anfeindungen zu wehren. Ein Beispiel: „Ohne Franz hätten wir kein Kino mehr. Die Gegenseite hat fünf Mal versucht, das zu kippen.“ Grunderwerb für Gewerbeerweiterungen, Kinderkrippe, Wasserleitungsbau, Schuldenabbau von 16,6 Millionen (2015) auf heute 13,4 Millionen Euro trotz Investitionen: Wittmann habe klare Positionen. „Es gibt keinen besseren!“
Agnes Brücklmeyer betonte: Wittmann denke auch an die Jugend. Wäre sie damals nicht im von Bürgermeister mitgetragenen Jugendrat aktiv gewesen, wäre sie wohl heute nicht so politisch engagiert.
Plädoyer für die Landesgartenschau
Franz Wittmann selbst warb für sich und seine Pläne. Mit diesen will er Viechtach „an die Spitze des Bayerischen Waldes“ bringen. Man sei hier auf einem sehr guten Weg, sei bereits jetzt die schönste Stadt im Landkreis und teils darüber hinaus. Auf dem nun wieder kompletten Viechtacher Stadtplatz „rührt sich was, nicht wie in Bad Kötzting oder Cham.“ Wittmann warb für das „Mammutprojekt“ Landesgartenschau. Diese könne der Stadt einen Entwicklungsschub geben, von Klingl- bis Brauerei-Areal bis hin zum Regenareal. Dieser fließe zur Zeit an Viechtach vorbei, Wittmann will den Fluss innerhalb der Stadt erleb- und nutzbar machen. Am 25. Oktober werde es in der Viechtacher Stadthalle den ersten Bürger-Workshop geben, bei dem Ideen eingebracht werden können.
„Wir müssen alles tun, dass wir unsere Betriebe halten“, betonte Wittmann weiter, viele Grundstücksankäufe für Gewerbegebiete habe es gegeben. Auch die Freibadpläne verteidigte er. Der Viechtacher schimpfe halt erst einmal. Auch für die Entwicklung Industriedenkmal Sporer-Quetsch stehe eine Machbarkeitsstudie an. „Ich habe Ideen dafür.“
Wittmann: „Ich schiebe weiter an!“
Man schwimme nicht in Geld aber „wenn wir nicht investieren, bleiben wir stehen. Und wer stehen bleibt, der stirbt und wer nicht mit der Zeit geht, der geht mit der Zeit.“ Deswegen brauche es einen entscheidungsfreudigen Bürgermeister. Wittmann sei „stolz auf unsere Stadt und ich möchte sie weiter nach vorne bringen“. Er habe vielleicht „eine schlechte Stimme, aber in der Birne passt’s. Ich schiebe weiter an!“









