Neuer Bau

Entlasshaus am Straubinger BKH geplant

Bezirksausschuss genehmigt die Planung eines Gebäudes, in dem 24 Patienten auf das Leben nach dem Maßregelvollzug vorbereitet werden sollen.

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Das BKH richtet eine WG außerhalb der Sicherheitseinrichtung ein.

Das BKH richtet eine WG außerhalb der Sicherheitseinrichtung ein.

Von Redaktion Straubing Stadt

Das Bezirkskrankenhaus (BKH) Straubing hat gegenüber dem Träger deutlich gemacht, dass es dringend ein Entlasshaus für 24 „hochgelockerte Patienten“ für den Übergang von stationärer Therapie zu ambulanter Nachsorge braucht. Das Gebäude soll außerhalb des Sicherheitsbereichs liegen und als Resozialisierungshaus mit Wohngemeinschafts-Charakter dienen. Zusätzlich soll dort eine forensisch-psychiatrische Ambulanz für die ambulante Nachsorge von erfolgreich behandelten Patienten und von Patienten angesiedelt werden, deren Maßregel auf Bewährung ausgesetzt wurde, heißt es in einer Pressemitteilung des Bezirks.

Ziel ist, Patienten auf ein Leben außerhalb des Maßregelvollzugs vorzubereiten - beispielsweise die Aufnahme einer regulären Arbeit beziehungsweise Tagesstruktur, Wohnungssuche und der Aufbau eines unterstützenden sozialen Netzwerks. Durch die schrittweise zunehmende Selbstständigkeit in einem vergleichsweise offenen Setting werde die Wahrscheinlichkeit eines Rückfalls in Substanz- beziehungsweise Alkoholmissbrauch oder Straffälligkeit minimiert, so die Begründung. Die Verortung des geplanten Entlasshauses außerhalb des Sicherheitsbereichs an der südöstlichen Grenze des BKH-Geländes habe den Vorteil, dass weniger Menschen hinein- und wieder herausgeschleust werden müssen - wodurch die Pforte entlastet wird. Im Erdgeschoss des Entlasshauses sollen der Ambulanzstützpunkt mit Empfangsbereich und Sekretariat, ein Wartebereich, ein Behandlungs- und Substitutionsbereich, je ein Raum für Drogenscreenings und Gruppentherapie, eine Teeküche und ein Bereitschaftsraum sowie Büros und ein SEK-Raum entstehen. Im Obergeschoss sind Patientenzimmer mit Nasszelle geplant - davon zwei barrierefrei, außerdem ein Aufenthaltsraum, Gemeinschaftsküchen, Speiseräume, Therapie- und Behandlungsräume, ein Stationsstützpunkt, ein Aufenthaltsraum für Personal, Räume für Drogenscreenings und Substitutionsvergabe sowie Büros für den Stationsleiter, Arzt, Psychologen und Sozialdienst.

Der Bezirksausschuss genehmigte in seiner Sitzung am 28. Oktober die Baumaßnahme am BKH Straubing. Damit sind die Voraussetzungen geschaffen, dass die Vorplanungen beauftragt werden können. Die Baumaßnahme wird vom Freistaat finanziert. Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich: „Erfolgreich behandelte Patienten im Maßregelvollzug wieder in die Gesellschaft einzugliedern, ist ein komplexer, multidisziplinärer Prozess. Mit dem künftigen Entlasshaus schaffen wir beste Rahmenbedingungen, damit dieser Prozess noch besser gelingen kann und die Wahrscheinlichkeit von Rückfällen minimiert wird.“ -red-

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