Weihnachten

Adventskalender der Straubinger Geheimnisse zum 22. Dezember


Die meisten Menschen übersehen das Wappen am ehemaligen Polland'schen Benefizium.

Die meisten Menschen übersehen das Wappen am ehemaligen Polland'schen Benefizium.

Von Redaktion Straubing Stadt

Was es mit dem Einhorn an der Hausfassade gegenüber der Kirche St. Veit auf sich hat, weiß Petra Neuberger. Seit ihrer Studienzeit gibt sie regelmäßig Führungen in Straubing. Trotzdem ist sie immer wieder überrascht, an welchen spannenden Details auch sie selbst gelegentlich unaufmerksam vorbeigeht. Doch dieses Geheimnis ist ihr bekannt: "Zwei Wilde Männer stützen als Schildträger einen Wappenschild mit Einhorn", beschreibt die Historikerin das Kalksteinrelief.

Das Einhorn ist mit ausgestreckten Vorderläufen und wilder Mähne dargestellt, das Horn des Tieres verläuft parallel zur linken Kante des Wappenschildes und ist nur noch schwer zu erkennen. Mit "zotteligem" Fell zeigen sich die beiden "Wilden Männer", die abgesehen von ihrer Behaarung nur Stiefel tragen.

"Es ist das Wappen der Adelsfamilie Regeldorfer", erklärt die Gästeführerin. "Johannes Arnkofer, Sohn der Anna Regeldorferin, wohnte hier. Als einer der Kaplane des 1405 gestifteten Polland'schen Benefiziums, das Hanns Polland gemeinsam mit seiner Frau für die neu erbaute Kirche St. Veit stiftete, war er in dem Gebäude untergebracht", lüftet Petra Neuberger den Hintergrund des ungewöhnlichen Reliefs am Platzl.
So geht's zum Einhorn: Das Wappen befindet sich gegenüber der Kirche St. Veit an der Hausfassade am Platzl 6.

Info

Gekürzter Auszug aus dem Buch Straubinger Geheimnisse - Spannendes aus Straubing und Umgebung mit Kennern der Heimatgeschichte, das in Kooperation zwischen dem Straubinger Tagblatt und dem Bast Medien Verlag erschienen ist. Das Buch (Hardcover) kostet 19,90 Euro, hat 192 Seiten und ist durchgehend bebildert. Erhältlich im Leserservice des Straubinger Tagblatts, Ludwigsplatz 32