Landkreis Straubing-Bogen

„Piepsi“ und seine 199 Geschwister


Früh schlüpft, wer nächstes Jahr die Ostereier legen will!

Früh schlüpft, wer nächstes Jahr die Ostereier legen will!

Es knackt. Drumherum piepst es gewaltig. Ein stecknadelgroßes Loch hat das Singerl schon in seine Eierschale gepickt, bevor es seine Füße einsetzt und das Loch in der Schale erweitert. Dann ist erst einmal eine Minute Pause. Der kleine glitschige Brustkorb mit dem verklebten Flausch, der einmal zu Federn wächst, pumpt ganz schön. Dann noch zwei beherzte Fußtritte und schnell bricht das Ei entzwei und das Singerl sieht zum ersten Mal, wo es gelandet ist. Mitten drin, unter hunderten Geschwistern, "alles Italiener", die sich gleich wärmend um es scharren.

Mit viel Aufmerksamkeit und allen Annehmlichkeiten, die ein Schlüpfen begleiten können, ziehen die Mitglieder des Geflügelzuchtvereins von 1879 den Kükennachwuchs in Brutkästen groß. Dieses Jahr können die zukünftigen Hennen Ostern noch nicht mit Eiern unterstützen, aber nächstes Jahr sind sie mit gesunden Bioeiern dabei.

Draußen pfeift der Winterwind, aber drinnen, im Brutraum bei Lerchenhaid, zieht jeder sofort die Jacke aus. Die rund 200 Hühner-, Enten- und Gänseeier, die in dieser Reihenfolge immer größer werden, lagern hier optimal gewärmt auf das Schlüpfen des Nachwuchses.


"Piepsi", wie gerührte Besucher den kleinen frischgeschlüpften Italiener, so heißt die Hühnerrasse, taufen, ist in seinem Ei vor 21 Tagen in den Brutkasten gekommen. Züchter haben niedliche Namen schon längst abgelegt, aber auch für Jörg Mildenberger, Vorsitzender des Hühnerzuchtvereins, und seine Brutwarte, ist das Schlüpfen immer wieder ein Erlebnis. Da ist die Frage egal, was zuerst da war, die Henne oder das Ei.

Mit dem Eizahn durch die weichgemachte Schale


Was zuerst da ist, also sichtbar, ist nämlich meist der Eizahn. Mit dieser verhornten Schnabelspitze kämpft sich das Küken aus der harten Schale. Die ist gar nicht mehr so hart, weil die Züchter die letzten Tage die Luftfeuchtigkeit im Brutkasten von 75 auf 90 Prozent erhöht haben. Das macht die Schale brüchiger und erleichtert den Singerln das Schlüpfen. Aber schon vorher wurden die Eier sorgfältiger als rohe behandelt. Nachdem Mildenberger die Eier seiner Hennen, die dank Hahn im Hühnerstall befruchtet sind, ein paar Tage lang gesammelt hat und warm, "nie unter fünf Grad", lagerte, kamen sie in die Brutmaschine.

Dort werden die Eier dank drehbarer Stangen und Elektromotor täglich mehrmals gewendet. Das verhindert, das sich der Hühner-Embryo nicht an der Schale ablagert und abstirbt. Hennen würden ebenfalls die ersten vierzehn Tage die Eier öfters drehen.

Anschließend kommen die Eier in den eigentlichen Brutkasten. Vorher wurden sie mit einer Lampe durchleuchtet, damit klar ist, das sie befruchtet sind. Sortiert nach Züchter und Hühnerstamm - die Nachkommen von einem Hahn und vier bis fünf Hennen -, warten sie dann bei molligen 37,8 Grad auf den Tag des Schlüpfens. Schwarze, orangefarbige und Küken mit cremefarbigen Federkleid sind darunter. Die Farbschläge werden gekreuzt, damit die Rasse stark bleibt.

Mindestens dreimal am Tag schaut Brutwart Franz Schmaderrer nach den Eiern. Geschlüpfte Singerl werden, wenn ihr Fell getrocknet ist, herausgenommen und in einen Stall mit wärmenden 36 Grad gesteckt. Erst Woche für Woche, wird die Temperatur auf Umgebungstemperatur gesenkt. Und auch sonst sind die Hühner gut versorgt.

Narrisch auf Schnittlauch und Abwechslung

Ausgewogen soll ihre Ernährung sein. Neben gekauftem Hühnerfütter gibt es Apfel- oder Kartoffelschalen. Salat mögen Hühner auch gerne und "ganz narrisch" sind die Italiener von Jörg Mildenberger schon als Singerl auf Schnittlauch.

Hühnerzucht ist ein Hobby für jeden, der Platz für mindestens vier Hennen hat. Oft informiert sich zum Beispiel ein Opa, der Hühner im Garten noch aus der Kindheit kennt, und seinen Enkeln dieselbe Erfahrung ermöglichen will. Der Hühnerzuchtverein Straubing berät da immer gerne. Andere genießen es, jeden Tag ein frisches Ei zu haben - garantiert Bio.

Hühner legen immer Eier. Ohne Hahn sind diese halt nicht befruchtet. In bayerischen Legehennenbetrieben schafften rund 3,4 Millionen Hennen 2012 eine Milliarde Eier. Damit legt eine Industrie-Henne im Durchschnitt 302 Eier und ihre Lebensdauer beträgt ein Jahr. Der heutige Nachwuchs der Züchter, die keine industriellen Ziele haben, wird im Vergleich nur 180 bis 220 Eier pro Jahr legen.

Sie dürfen entspannter und natürlich leben und die Schönsten werden sogar prämiert. Piepsi und seine Geschwister haben Zeit zum Aufwachsen. Die halben Hähnchen, die man beim Gickerlbrater kriegt, sind zum Beispiel eine Rasse, die in 35 Tagen schlachtreif ist. Die kleinen Italiener, die nicht für den Grill bestimmt sind, bekommen dafür fünf bis sechs Monate Zeit. Und zum Schlachter oder in die Suppe müssen sie erst nach einem erfüllten langen Hühnerleben, das in etwa fünf Jahre dauert.

Nur die höchste Hühnerehre Straubings wird Piepsi und seinen 199 Geschwistern verwehrt bleiben. Die Spitze des Stadtturms ist schon mit einem goldenen Hahn bestückt. Der aber weder piepsen noch für Ostern Eier legen kann. Er ist ein Hahn und außerdem aus Bronze.

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