Landkreis Straubing-Bogen
Nach Großbrand in Wiesenhof-Schlachterei: Hunderte Mitarbeiter bangen um ihre Jobs

Beim Brand in einer Schlachtanlage bei Bogen ist ein zweistelliger Millionenschaden entstanden. (Foto: Armin Weigel/dpa)
Winner, Winner, Chicken Dinner, lautet ein ziemlich sinnfreier Spruch, den Spieler in US-Casinos nach einer Glückssträhne loslassen. Warum sie dabei ein Hähnchenmenü bemühen ? Die Frage soll einfach mal unbeantwortet bleiben. Bei der großen Geflügelschlachterei von Wiesenhof in Niederbayern gibt es jedenfalls vorerst weder Hähnchenmenü, geschweige denn Gewinner.
Vielleicht aber viele Verlierer: Wie geht es mit den Jobs in der fast vollständig niedergebrannten Hähnchengroßschlachterei in Hofweinzier bei Bogen weiter? Diese Frage stellen sich seit dem verheerenden Feuer vom Rosenmontag Hunderte Beschäftigte. In dem Betrieb im Landkreis Straubing-Bogen, einem der größten Hähnchenschlachthöfe Süddeutschlands, arbeiteten vor dem Brand rund 750 Menschen. Die Fleischfabrik gehört zum niedersächsischen Geflügelkonzern PHW. Das Unternehmen vertreibt einen Teil seiner Produkte unter dem Markennamen Wiesenhof und zählt zu den Branchenführern in Deutschland.
Wie eine Firmensprecherin bereits vergangene Woche mitteilte, werde der Standort wieder aufgebaut und man befinde sich in Gesprächen mit der zuständigen Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), um für alle Mitarbeiter eine gute Lösung zu finden. Auch nach Gesprächsrunden, in denen am Mittwoch Vertreter der Firma, der NGG, des Betriebsrats sowie der Agentur für Arbeit zusammtrafen, ist die Lage weiter unklar. "Konkrete Ergebnisse habe ich mir auch noch nicht erwartet", sagte der niederbayerische NGG-Geschäftsführer Kurt Haberl am späten Mittwochnachmittag.
Fest stehe nur: Befristete Arbeitsverträge sollen nicht verlängert werden. Aus Haberls Sicht jedoch positiv: "Die Geschäftsführung des Unternehmens hat erklärt, dass es am Personal festhalten will und nach Möglichkeit jede betriebsbedingte Kündigung vermeiden möchte. Daran werden wir jetzt gemeinsam arbeiten." Kurzarbeitergeld kommt laut Haberl als Lösung nicht infrage, da der Wiederaufbau länger als zwölf Monate dauern werde.

























































