"SZ" erhebt schwere Vorwürfe gegen Straubinger Firma

Nach Großbrand bei Wiesenhof: Wurden Bauarbeiter um ihren Lohn geprellt?


Die Baustelle der Hähnchenschlachterei in Bogen-Hofweinzier.

Die Baustelle der Hähnchenschlachterei in Bogen-Hofweinzier.

Von Patrick Beckerle und Redaktion idowa

Mindestens 25 Männer, die nach dem Großbrand der Wiesenhof-Schlachterei in Bogen mit den Wiederaufbauarbeiten beschäftigt waren, sind offenbar um ihren Lohn betrogen worden. Das berichtet die Süddeutsche Zeitung. Die Männer aus Rumänien haben demnach seit Juni dort gearbeitet - allerdings nie einen einzigen Cent Lohn erhalten. Deswegen hätten sie schließlich die Arbeit niedergelegt und seien gegangen.

Insgesamt geht es um mehr als 100.000 Euro, die ihnen das Straubinger Bauunternehmen Xaver Bachner GmbH schulden soll. Dort fühlt man sich laut "SZ" aber offenbar ebenso wenig zuständig wie bei dem Mutterkonzern Züblin AG in München. Stattdessen schieben die Unternehmen die Schuld auf den rumänischen Subunternehmer, bei dem die betroffenen Männer ihre Arbeitsverträge abgeschlossen hatten. Dessen Konten seien eingefroren worden, daher fließe auch kein Geld.

Hilfe erhalten die Arbeiter unterdessen aus Berlin: Eine Mitarbeiterin des Beratungsbüros für entsandte Beschäftigte des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) setzt sich nun dafür ein, dass die Männer ihren Lohn erhalten. Dafür hat sie sich extra die Verträge aus Rumänien zuschicken lassen. Dort heißt es schwarz auf weiß: 14,20 Euro pro Stunde. Diesen Lohn will die Xaver Bachner GmbH laut "SZ" jedoch nicht zahlen: Sie hat lediglich ausstehende Löhne in Höhe von rund 25.000 Euro errechnet - und selbst diese noch nicht bezahlt. Die betroffenen Männer warten immer noch auf ihr Geld.

Update (25. September):
Die Firma Xaver Bachner GmbH war am Freitag trotz wiederholter Versuche nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.