Glosse

kreis & quer

Landkreis-Kolumne: Ohrgewürm


Von Redaktion Landkreis Straubing-Bogen

Immer ein Lied im Kopf haben, ohne dabei die Nachbarn und Kollegen durch die Lautstärke der Musik zu belästigen: So einen Ohrwurm zu haben, klingt eigentlich gar nicht schlecht. Leider spielt sich das Lied im Kopf selten vom Anfang bis zum Ende ab. Nein, man hört dieselben zehn Sekunden. Wieder und wieder. Das kann auf Dauer ganz schön nervtötend sein.

Das vielleicht noch größere Problem ist, dass Ohrwürmer selten aus Liedern stammen, die man mag. Die Freundin hat kürzlich erzählt, dass aus dem Nebenbüro jeden Freitag

pünktlich zum Feierabend das Lied "Thüringer Klöße" aus den Lautsprechern schalle. Und zwar so laut, dass sich die Ordner in ihren Regalen durch den Bass regelmäßig verselbstständigten. Den Ohrwurm von dem Volksmusikstück bringe sie dann zwei Tage lang nicht mehr los. Na dann, schönes Wochenende.

Der Vater singt gerne beim Staubsaugen. Wenn es nicht gerade Weihnachtslieder sind - dabei lässt er sich auch von gut 30 Grad Außentemperatur nicht beirren - trällert er Rock-Balladen. Da kommt es schon mal vor, dass man als Zuhörer einen Ohrwurm von "Purple Rain" bekommt. Seltsam wird es erst, wenn man danach im Kopf nicht Prince, sondern den eigenen Vater singen hört.

Man hat schon vieles versucht, um Ohrwürmer loszuwerden: beispielsweise, den Text des gesamten Liedes vor sich hinzumurmeln. Gebracht hat es einem nichts, außer komische Blicke. Zu hoffen bleibt also nur, dass sich ein Ohrwurm von selbst wieder verzieht, oder durch einen anderen ersetzt wird. Vielleicht gibt es dann anstelle der Thüringer Klöße ja bald eisgekühlten Bommerlunder ...