Straubing

Bruckner-Gymnasium nach Spendenlauf im Kreuzfeuer der Kritik


einen Spendenlauf für schuleigene Beamer und die Entrümpelung der Bibliothek eingeschossen. (Foto: Archiv/joh) Das Anton-Bruckner-Gymnasium mit Anbau. Kritiker haben sich offenbar auf

einen Spendenlauf für schuleigene Beamer und die Entrümpelung der Bibliothek eingeschossen. (Foto: Archiv/joh) Das Anton-Bruckner-Gymnasium mit Anbau. Kritiker haben sich offenbar auf

Von Monika Schneider-Stranninger und Redaktion idowa

Schüler laufen auf einem Sportgelände und werden für jeden zurückgelegten Kilometer mit einer bestimmten Summe belohnt. Das Geld fließt in einen Benefizfonds. Das versteht man unter einem Spendenlauf.

Das Anton-Bruckner-Gymnasium zieht diese kreative Art, Geld zu rekrutieren, dem Herumreichen des sprichwörtlichen Klingelbeutels vor. Bestes Beispiel: Der alljährliche Lauf des ABG für die Kinder von Cali, ein Entwicklungshilfe-Projekt. Das Ludwigsgymnasium hat sich auch mit der Idee eines Spendenlaufs angefreundet. Er verbindet dabei soziale Zwecke mit einer gemeinschaftlich festzulegenden Anschaffung für die Schule. Kritik daran war nicht zu hören. Das Bruckner-Gymnasium ist jedoch seit mehreren Wochen immer wieder latent in der Kritik. Es soll seinen Lauf für die Kinder von Cali zugunsten eines Laufs für die Anschaffung hauseigener Beamer gestrichen haben, ist hartnäckig zu hören. Das entspricht, so das Ergebnis unserer Nachfrage, allerdings nicht den Tatsachen.

Der Lauf von Cali findet laut Direktor Rudolf Reinhardt zu einem späteren Zeitpunkt wie gewohnt statt. Allerdings hat vergangene Woche als Novum der Spendenlauf für hauseigene Beamer stattgefunden. Immer wieder sind der Redaktion Schüler, Eltern und jüngst ein - allerdings anonymer - Brief untergekommen, die unisono hartnäckig monieren, dass Schüler für die Schulausstattung laufen "müssen". Und diese sei doch wohl Sache des Sachaufwandsträgers, der Stadt, die gerade einen aufwändigen Erweiterungsbau am Bruckner-Gymnasium auf den Weg gebracht habe.

Nachrüstungsbedarf

Die Stadtverwaltung weist die Kritik zurück. Die Stadt stelle ausreichend Mittel zur Schulausstattung zur Verfügung, die sich an der Schülerzahl bemessen, sagt Pressesprecher Johannes Burgmayer, gleichzeitig Leiter des Kulturamtes. Bauinvestitionen hätten mit der Finanzierung des laufenden Betriebs nichts zu tun. Für zusätzliche Ausstattungen versuche man Lösungen zu finden. Benefizkonzerte und Spendenläufe sieht er als angemessene Möglichkeiten einer Schule.

Wie Rudolf Reinhardt versichert, schränke die Schule ihr Engagement für Cali in keiner Weise ein. "Ich verstehe den Aufstand nicht", sagt er. Da die Schule jetzt endlich angemessen vernetzt und technisch auf neuesten Stand gebracht worden sei, bestehe Nachrüstungsbedarf unter anderem an Beamern. Man habe 30 Stück im Umfang von rund 15.000 Euro angeschafft. "Wir wollten damit nicht Jahre warten." Das sei zusätzlich zum Kauf von Musikinstrumenten für den musischen Zweig eine finanzielle Herausforderung. "Wir sind da kreativ und das sehe ich nicht als negativ." Hundertprozentige Zustimmung werde man allerdings ohnehin nie erreichen. Im übrigen, sagt Reinhardt, dienten Aktionen wie der Spendenlauf auch der Stärkung der Schulgemeinschaft.

Sorgfältig durchforstet

Dorn im Auge von Kritikern ist auch die kürzlich abgeschlossene Durchforstung der schuleigenen Bibliothek nach in die Jahre gekommenen und damit inhaltlich überholten Buchexemplaren. Die Bücher seien "sehr sorgfältig" ausgemustert worden, wie Johannes Burgmayer bestätigt. Er kann nichts Negatives daran finden.