Landkreis Straubing-Bogen

Asylbewerber in den Ausstellungshallen warten auf eine bessere Unterkunft


So wie hier in Rosenheim schlafen die Flüchtlinge auch in der Ausstellungshalle am Hagen. Und das schon seit vielen Wochen. (Foto: Nicolas Armer/dpa)

So wie hier in Rosenheim schlafen die Flüchtlinge auch in der Ausstellungshalle am Hagen. Und das schon seit vielen Wochen. (Foto: Nicolas Armer/dpa)

In den Ausstellungshallen am Hagen harren derzeit noch 97 Asylbewerber aus. Teilweise schon einen Monat warten sie in der Notunterkunft. Die meisten kommen aus Syrien oder aus dem Balkan. Sie haben Schlimmes erlebt, mussten fliehen und hoffen nun auf ein besseres Leben in Deutschland, so wie Hassan Ibishi. Der hagere Mann, 36 Jahre, ist einer von drei Kosovaren, die vor der Halle herumstehen und sich eine Zigarette gönnen.

Fröhlich sehen er und seine beiden Landsmänner nicht aus, als sie richtig ins Reden kommen. "Das Essen hier ist gut", macht Alban Recha den Anfang, während er sich eine weitere Zigarette anzündet. "Aber sonst..." Er stockt und deutet ebenfalls auf die Halle, aus der man Kindergeschrei hört.

An einem regnerischen Tag ist es eine Katastrophe
, erklärt Hassan. In dem grauen Betonbau gibt es keine Zwischenwände. Männer, Frauen und Kinder aus verschiedenen Ländern leben hier unter einem Dach. Der Tag wird regiert von Langeweile. "Wir können hier nix machen", sagt Alban.

Nachts, sagt Hassan, sei es am schlimmsten. Die Betten sind unbequem und der Geräuschpegel permanent hoch. "Immer schreien Kinder oder irgendeiner telefoniert." Morgens fühle man sich dann, als hätte man gar nicht geschlafen, sagt der Kosovare, dann geht der Tag von neuem los. Spazierengehen, essen und schlafen...

Bis 30. Juni müssen die Flüchtlinge maximal in den Ausstellungshallen bleiben. Dann sollen alle in bessere Unterkünfte verlegt werden, sagt Robert Sagstetter vom Amt für soziale Sicherung. Das sei zumindest Plan A. Das Heft des Handelns liegt aber nicht bei der Stadt, sondern bei den Verantwortlichen der Erstaufnahme Deggendorf. Straubing ist lediglich die Notunterkunft der Notunterkunft. Wann und wohin die Flüchtlinge verlegt werden, könne man nicht sagen, erklärt Sagstetter.

"Hier zu bleiben, ist auch schlimm"
Eigentlich, erzählen die drei Kosovaren vor der Ausstellungshalle, wollen sie ja in Straubing bleiben. Ihnen gefalle es hier. Nur brauchen sie dringend bessere Betten, mehr Privatsphäre und mehr Beschäftigungsmöglichkeiten. Am besten eine Arbeit. "Wir wollen ja alle arbeiten", sagt Hassan, "aber man lässt uns nicht". Trotzdem will er sich nicht falsch verstanden wissen. "Wir sind glücklich, dass wir hier sind", beteuert er immer wieder. "Aber hier in der Halle zu bleiben, ist auch schlimm."