Es war eine anstrengende Beweisaufnahme. Das Gericht wolle hier nicht das Opfer zum Täter machen, hatte Vorsitzender Richter Ralph Reiter zwischendurch einem Zeugen erklärt, der von den Vorfällen in der Nacht auf den 20. Mai vergangenen Jahres "nichts mitbekommen" haben will, obwohl er teilweise nur zwei Meter davon entfernt war. Es gehe darum, für den Angeklagten eine angemessene Strafe zu finden, so Reiter - "und da gehört die Vorgeschichte nun mal dazu". Am Ende war das Landgericht zu dem Ergebnis gekommen, dass der 25-jährige Syrer wegen versuchten Mordes in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung schuldig zu sprechen ist, weil er einen anderen Nachtschwärmer aus dem Hinterhalt heraus mit einer Bierflasche attackiert hat.