Tipp der Woche

Neues im Dialekt


Sara Brandhuber schreibt auch manchmal um drei Uhr nachts ihre Texte.

Sara Brandhuber schreibt auch manchmal um drei Uhr nachts ihre Texte.

Jede Woche geben LZ-Redakteure an dieser Stelle ihre ganz persönlichen Tipps für die Freizeit. Von Ausstellungen über Buchempfehlungen bis zu Geheimtipps in der Stadt. Diese Woche empfiehlt Claudia Hagn das neue Album von Sara Brandhuber.

Schön langsam, sagt Sara Brandhuber (34), kommen die Leute wieder zurück in Veranstaltungen, wollen Künstler sehen, live und in Farbe. Das geht bei der Sängerin, die in Landshut zur Schule ging, immer gut - denn sie sitzt mit ihrer Gitarre auf der Bühne, plaudert und singt über das Leben in all seinen Facetten; und das noch dazu amüsant in einem herrlichen Bairisch.

Man kann durchaus sagen, dass sie mit Humor gesegnet ist - und den zeigt sie auch auf ihrem neuen Album "Gschneizt und kampelt", mit dem sie gerade auf Tour ist. Sie, die schon einmal einen Dialektpreis gewonnen hat, bleibt ihrem Bairisch treu, weil sie das am besten kann, wie sie sagt. Da gibt es Songs mit Titeln wie "Schnittschutzhosn", "Mim E-Bike noch Oidäding", "Hint häha wia vorn" und "Saprabix, heid sauf I nix!". Inspiriert von eigenen Erfahrungen, aber auch anderen Anekdoten erzählt sie vom Alltag in unseren Breitengraden und seinen Eigenheiten.

Claudia Hagn

Claudia Hagn

"Da geht es auch mal um die Beifahrerkrankheit meines Mannes", sagt Brandhuber im Gespräch und lacht. Wenn man sie nach ihrem Lieblingswort auf Bairisch fragt, erwähnt sie "dramhappert" - also dieser leicht schlaftrunkene Zustand morgens nach dem Aufstehen. Manchmal schießen ihr Textzeilen in den Kopf, die sie in ruhigen Minuten notiert, auch nächtliche Eingebungen um drei Uhr früh sind auf dem neuen Album. "Das muss dann einfach raus, auch wenn danach nur drei Stunden Schlaf bleiben", erzählt sie. Manchmal kommt ihre Familie in ihren Liedern vor. "Aber die frage ich vorher, die sind dann nicht böse."

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Momentan ist Sara Brandhuber wieder unterwegs, spielt im Vorprogramm von Kabarettgrößen wie Martina Schwarzmann, tourt allein, und überlegt auch, ein neues Kinderbuch zu machen - nach ihrem Erstling "Der Gustl findt sei Glück" über einen todunglücklichen Hamster, der eigentlich ein toller Hecht sein will.

Für Fans von bairischer Musik mit einer gehörigen Portion Lokalkolorit und kabarettistischen Anklängen ist "Gschneizt und kampelt" grad das Richtige. Und für alle, die ihr Dialektwissen aufpolieren wollen, sowieso.